Egregantius

Monat: März, 2015

Garantierte Expektorationen (XVI)

[1] Die vernetzte Menschenmasse wird in ihrer allgemeinen Versumpfung immer undurchdringlicher.

[2] Nicht wenige haben sich erst mit einem Pseudonym einen Namen gemacht.

[3] Seitdem ich mir selbst nicht mehr auf die Schliche gehe, bin ich kaum noch entsetzt von mir, könnte also fast schon im Reinen mit mir sein, wenn ich nicht darum wüsste, dass ich mich nur fortlaufend selbst betrüge.

[4] Der Durchschnittsmensch mit seinen Lüstchen für den Tag und seinen Lüstchen für die Nacht hat keinen Begriff davon, dass er von einem denkenden Menschen kaum ausgehalten werden kann.

[5] Einschneidende Erlebnisse sorgen dafür, dass man Substanzielles von sich wiedererhält.

[6] Wenn ein Mensch stirbt, machen sich viele seiner Nächsten zum ersten und letzten Mal in ihrem Leben ein Bild von ihm.

[7] Nonkonformismus: Alle wollen so anders wie alle anderen sein.

[8] Der Durchschnittsmensch glaubt einfach das, was ihm nützt und womit er ganz gut leben kann.

[9] Wie man grundlegende Vokabeln immer wieder durchgehen und wiederholen muss, um überhaupt etwas verstehen zu können, so muss man auch im Laufe seines Lebens dahin gelangen, mit einigen auserlesenen philosophischen Werken sein Auskommen zu finden.

[10] Seitdem ich mir wesentliche Fragen zu stellen weiß, ist es in meinem Geist geräumiger geworden.

Meine 10 Fragen zum Thema „Wahrheit“ bei YouNow

1) Was ist Wahrheit?
2) Werden wir von der Wahrheit durchwirkt, oder liegt die Wahrheit außerhalb von uns?
3) Muss Wahrheit (überhaupt) entdeckt werden, oder ist sie einfach da?
4) Wie könnte Wahrheit festgestellt werden?
5) Ist die Wahrheit vielleicht die Erfindung eines Lügners?
6) Was denkst du über den Satz „Wenn es keine Wahrheit gibt, ist das Sprechen von der Wahrheit schon eine Lüge.“?
7) Sind wir in der Wahrheit?
8) Ist Wahrheit eine Wertung?
9) (Wenn dem so sein sollte:) Was ist dann wahr an der Wertung?
10) Haben wir (etwa keinen) Anteil an der Wahrheit?

YouNow-Gespräch mit dem 20jährigen Odin

Gespräch vom 12.3.2015

 

[Egregantius:] Was macht das Leben lebenswert?
Das Leben macht es lebenswert, Aufgaben zu erfüllen, die das Leben einem stellt: Die Aufgabe, sich selber zu verwirklichen! Man ist da und man will seine Aufgaben schaffen! Warum soll man sein Leben beenden? Das kann jeder!

[E.:] Was macht eine gute Freundschaft aus?
Man merkt eine gute Freundschaft daran: Man muss sich nicht seit Jahren kennen, man muss sich nur gut verstehen können! Ein guter Freund ist nicht der, der einen nachts aus der Ausnüchterungszelle holt, ein guter Freund ist der, der nachts mit einem in der Ausnüchterungszelle sitzt! Ein guter Freund ist nicht der, der sagt: Oh, das ist scheiße! Ein guter Freund sagt: Oh, komm‘ wir probieren das aus! Ein guter Freund ist der, mit dem man jede Scheiße bauen kann, egal ob gut oder schlecht! […]

[E.:] Führst du eher ein lustbetontes, oder ein moralisches Leben?
Ich weiß jetzt nicht, auf was du anspielen möchtest damit…

[Antwort auf eine andere Frage eines anderen Chatteilnehmers:]
(Im Hintergrund läuft Musik von den Böhsen Onkelz.) Ich wollte letztes Jahr auf’s [Böhse] Onkelz-Konzert, da habe ich aber meine Abschlussprüfung gehabt als Geselle und dieses Jahr kann ich nicht, weil ich Epileptiker bin…

[E.:] Ich möchte auf nichts anspielen, sondern interessiere mich nur aus philosophischen Gründen dafür.
Ich führe sowohl, als auch… Ich hab‘ meinen Spaß, aber ich lebe auch nach den Tugenden! Ehre, Stolz, Vernunft, Anstand… Das sind Tugenden, die jeder in diesem Leben haben sollte! Jeder sollte darauf achten, wenn jemand älteres in einen Bus einsteigt, hilft man ihm mit seinem Rollator! Oder wenn jemand älteres im Bus steht, sollte man ihm seinen Platz freimachen, weil wir sind auch irgendwann mal alt! Und dann möchten wir auch, dass das jemand für uns tut, also sollten wir das in unserer Jugend auch haben! Das macht man halt in dieser Generation, das habe ich schon von meiner Mutter und meiner Oma beigebracht gekriegt und das werde ich auch so weiter halten! […] Ich geh‘ aber auch auf Partys, wo ich gerne mal Spaß habe! Ich habe früher auch getrunken wie ein Doof… okay, durch meine Epilepsie darf ich das nicht mehr, aber jetzt trink‘ ich halt Alkoholfreies und hab‘ Spaß! Das ist „Sowohl, als auch…“, man sollte Spaß und Moral haben! Als Moralapostel zuhause sitzen hilft einem nicht viel, aber nur Spaß haben ist auch keine Bereicherung für die Gesellschaft! […]

[E.:] Hat das Leben einen Sinn?
Natürlich hat das Leben einen Sinn! […] Auf der einen Seite hilft man anderen Leuten, das Leben… also, man lebt das Leben mit anderen Leuten, man hilft anderen Leuten, das Leben besser zu leben! Man verwirklicht sich in seinem eigenen Leben, man findet viele Sachen im Leben heraus! Man weiß nicht, ob man etwas hat nach dem Leben, das findet man auch in seinem Leben nie heraus! Und man bereitet sich in seinem Leben auf ein Leben danach vielleicht vor? Ob es sowas gibt, weiß man nicht! Also ich persönlich [finde Halt] in der Nordischen Mythologie, an die ich glaube! Ich glaube ja daran, dass ich danach zu Odin und Thor nach oben gehe als Krieger und werde danach empfangen in Walhalla als Krieger: Wie auch immer ich meinen Krieg führen werde! […] Also ich für mich persönlich hatte das beste Beispiel bei einer Freundin, die an Leukämie erkrankt ist: Vor Weihnachten stand es sehr schlecht um die! Also die Ärzte haben ihr theoretisch noch zwei Wochen gegeben, ich habe ihr… also ich hatte wie gesagt, immer die Kette von Thors Hammer um den Hals: Ich habe ihr diese Kette gegeben und mittlerweile ist sie so weit, dass sie wieder mit mir auf ein Festival fahren kann und dass es ihr echt gut geht, weil sie daran geglaubt hat! Und dieser Glaube daran bewegt einfach viele Sachen! Ich für mich glaube, ich bewege viel! Und Wille bewegt viel! Ich kann da selber auch von sprechen, ich bin halt Epileptiker und ich habe halt den letzten Anfall im November gehabt und ich habe mir danach gesagt: Ich will keine Anfälle, das geht mir auf den Sack – und seitdem habe ich auch keine Anfälle mehr gehabt! Ob das jetzt einfach daran lag, dass ich keine Tabletten mehr genommen habe, oder an was es auch immer lag: […] Ob der Körper es besser vertragen hat? Ich weiß es nicht; auf jeden Fall hatte ich seitdem keine Anfälle mehr!

[E.:] Was hat dich dazu bewogen, hier zu streamen?
Ich hatte Langeweile und wollte gucken… man kann auch über solche Sachen Leute kennenlernen! Es ist nix schlechtes dabei, man muss halt dabei gucken, was man macht! Man muss halt vorsichtig dabei sein, das hat nicht jeden zu interessieren, wo ich wohne! Ich sag‘ immer, dass ich aus der Nähe von Köln komme, mit Julia schreibe ich zum Beispiel schon über Facebook, über Whatsapp… Aber es ist nichts Verwerfliches dabei: Es erfahren die Leute hier nicht viel über mich dabei! Aber es gibt bestimmt irgendwann Leute, die gucken einem zu, die stellen einem Fragen und diesen Leuten kann man bestimmt auch helfen, warum nicht?! Es ist nichts Verwerfliches dabei, ich hab‘ die Zeit dadurch, dass ich krankgeschrieben bin! […]
Zudem haben mir Lieder von den [Böhsen] Onkelz zum Beispiel immer sehr geholfen! Lieder von den Onkelz haben mir auch Lebensprinzipien gegeben: „Lieber stehend sterben, als kniend leben!“ Also ich gehe lieber mit wehenden Fahnen unter, als dass ich irgendwann aufgebe! Onkelz sind einfach das Größte im Leben!

[E.:] Ist der Mensch zur Freiheit verurteilt?
Die Freiheit macht man sich selber! Man kann in jedem Sinne frei sein, jeder Mensch beurteilt sich selber anders: Es gibt Menschen, die stehen in einer Masse und rufen in einer Masse: „Ich bin ein Individuum!“ Ich für mich sage einfach: Ich bin kein Individuum, ich bin ich selber! Du musst nicht einzeln sein, du musst du selber sein! Weil du selber kannst niemals nachgemacht werden! Andere können probieren so zu sein, wie du: Aber sie können nicht so sein wie du, weil es gibt dich nur einmal in dieser Verfassung! Sie können so aussehen wie du, sie können Charakterzüge haben wie du, doch sie können niemals du sein, weil nur Du bist Du! Also es ist wie ein Fingerabdruck: Jeder kann ähnlich aussehen, aber niemals ist er gleich! Und was ist Freiheit?! Auch im Knast hast du Freiheit! Du hast deine eigene Zelle, in dieser Zelle kannst du dich frei entfalten, du kannst in dieser Zelle Liegestütze machen, du kannst denken, du kannst ein Buch lesen, du kannst deine geistige Entfaltung frei haben! Man muss das Wort Freiheit definieren! Welche Freiheit hast du denn, wenn du auf freiem Fuß bist? Du gehst raus in die Kneipe und trinkst gegebenenfalls ein Bier! Ist das mehr Freiheit, als in einer Zelle, wo du weggesperrt wirst? Wenn du jetzt die ganze Zeit in deinem Zimmer hockst, weil du nicht so viele Freunde hast – oder du hast keinen Bock rauszugehen –, oder du bist im Knast und darfst ab und zu mal raus: Du bist nur in den Zeiten beschränkt, wann du rausdarfst, das ist der Unterschied dabei! Freiheit kann man also definieren, wie man will! […]

[E.:] Was soll nach deinem Tod von dir in Erinnerung bleiben?
Warum soll der Tod von mir in Erinnerung bleiben?! Der Tod von mir soll nicht in Erinnerung bleiben! Wenn er bei jemandem in Erinnerung bleibt, dann bleibt er in Erinnerung! Wenn der Tod von mir bei Leuten nicht in Erinnerung bleibt, dann bleibt er nicht in Erinnerung: Das ist nicht mein Problem, weil ich bin nach dem Tod tot und mich wird es nicht mehr interessieren! An mich muss keiner denken, wenn ich tot bin, ich muss auch nicht auf einen Friedhof! Mir persönlich wäre es lieber, wenn ich verbrannt werde und irgendwo hier in einen Friedwald gestreut werde, oder sowas. Interessiert mich einen Scheißdreck, ob ich irgendwo auf einen Friedhof komme! Wenn ich auf einen Friedhof komme, haben die Leute danach nur Ärger mit mir: Die müssen ein Grab machen, die müssen dafür bezahlen: Absoluter Schwachsinn! Ich bin tot: Interessiert keinen Menschen mehr, ob ich irgendwo unter der Erde liege und vergammel‘; das ist vollkommener Blödsinn! Was hat jemand davon, wenn ich irgendwo unter der Erde vergammel‘ und es ist da so ein schöner Stein, der wahrscheinlich auch noch Tausende von Euro gekostet hat – und der Holzsarg hat dann auch wahrscheinlich noch Tausende von Euro gekostet, der da in der Erde vergammelt? –, absoluter Schwachsinn! […]

[E.:] Ist Selbsttötung unmoralisch, oder kann sich gerechtfertigt sein?
Selbsttötung kann gerechtfertigt sein! „Ich will lieber stehend sterben, als kniend leben!“ ist die eine Sache… Selbsttötung kann aber auch gerechtfertigt sein meiner Meinung nach! Selbsttötung ist in dem Sinne gerechtfertigt, wenn ich irgendwo weiß, ich werde in der nächsten Zeit an irgendwelchen Maschinen hängen, weil ich Krebs habe, wo ich nicht heilbar bin: Es kann immer Wunder geben, aber das ist… Ne? Oder ich habe einen letzten Wunsch: Ich weiß, nach dem will ich sterben, weil ich sterbe in Zukunft! Oder: Es ist die persönliche Entscheidung eines selbst, nur man sollte… – es gab ja zum Beispiel den Fall eines Menschen, der wollte sich von der Brücke stürzen, weil er irgendwie Liebeskummer hatte, hat sich von der Brücke gestürzt, dann kam zufällig ein Binnenschiff, er hat sich auf eine Frau da mit gestürzt, die Frau starb und er hat überlebt! Absoluter Bullshit, sowas ist nicht gerechtfertigt, sowas ist Schwachsinn: Soll er sich irgendwo aufhängen gehen im Wald, da interessiert es keinen, er wird nach 3 Wochen gefunden, ist zwar halb vergammelt, aber… Interessiert dann eh‘ keinen mehr!

[E.:] Kann es beruhigend sein, wenn man darum weiß, dass man sich theoretisch jederzeit selbst töten kann?
Du kannst dich jederzeit selbst töten! Auf welchem Weg auch immer, man kann immer einen Weg finden! Du kannst dich aufhängen gehen im Wald, da kann eh keiner was gegen machen! Du kannst von nem Hochhaus springen, wenn du da oben stehst und zögerst 2 Minuten, sodass die Feuerwehr schon kommt, dann willst du es eh schon nicht machen… Ich kenn’s, ich habe mal eine gekannt, die vom Hochhaus springen wollte! […]

[E.:] Was läuft in unserer Gesellschaft eigentlich falsch?
Wir haben in unserer Gesellschaft eine falsche Wertschätzung! Ich finde schon, wir heulen auf ziemlich hohem Niveau… Dass jetzt zum Beispiel das Geld nach Griechenland geht, finde ich auch schwachsinnig, denn die sind selber schuld an ihrer Situation, sie wollen nichts daran ändern, sie wollen sich nicht bessern! […] Trotzdem haben wir in unserer Gesellschaft eine falsche Wertschätzung! Diese Freiheit, die wir besitzen, diese Selbstverwirklichung, die wir besitzen… Wir können so viel machen bei uns: Wir wollen aber immer nur den anderen übertrumpfen, wir brauchen einfach dieses Statussymbol irgendwann, wir wollen uns einen Mercedes kaufen, den wir uns im Endeffekt gar nicht leisten können! Immer dieses typische Hin und Her bei [den] Alten… Wir wollen uns einen Mercedes kaufen, den wir uns im Endeffekt gar nicht leisten können, wir bringen uns damit selber in den Ruin: Das läuft in dieser Gesellschaft einfach falsch! Würden wir uns mal viel mehr selber wertschätzen auch, dann wäre das Ganze einfacher… und vor allen Dingen: Wenn jeder mal hingehen würde und würde sich um seine eigenen Probleme kümmern und nicht um die Probleme anderer Leute, wär‘ so Vieles einfacher in unserer Gesellschaft! […]

[E.:] Wie stellst du dir eine ideale Gesellschaft vor?
Es gibt keine ideale Gesellschaft! (Lacht.) Es gibt einfach keine ideale Gesellschaft! Ob es Kommunismus ist, ob es Diktatur ist, ob es Demokratie ist, ob es Anarchie ist, ob es… also bei Anarchie ist ja dasselbe wie im Neandertal, da kam auch nichts Sinnvolles dabei raus! Es ist alles gescheitert! Ob es Monarchie ist…, es ist alles gescheitert! Es gibt keine perfekte Gesellschaftsform: Dafür müsste sich der Homo sapiens selber ändern! Was aber leider nicht möglich ist, da jeder diesen Gedanken hat, dass man selber immer das Beste haben möchte: Dementsprechend funktioniert dieses nicht!

[E.:] Sollte die Gesellschaft noch liberaler werden, oder sind wir in vielen Dingen schon zu tolerant?
Ich find‘, wir sind in einigen Dingen echt schon zu tolerant und in anderen Dingen sind wir schon zu wenig tolerant! Zum Beispiel ich persönlich bin ein Patriot meines Landes, ich liebe Deutschland, es ist mein Vaterland, es ist meine Muttersprache, ich bin hier geboren, ich werde hier sterben: Ich finde aber, in einigen Dingen greifen wir echt nicht durch! Zum Beispiel Steuersünder: Für Steuersachen wirst du härter bestraft, wie jetzt Edathy für Kinderpornographie: 5000 Euro?! Lächerlich: Es ist nachgewiesen gewesen! Nur weil er selber kein Geständnis [abgelegt] hat und weil er Politiker ist, kriegt er 5.000 Euro [aufgebrummt]…. 5.000 Euro zahlt der aus der Portokasse! Sowas gehört für mich standrechtlich an die Wand gestellt und erschossen! (Gestikuliert mit der rechten Hand.) Wenn ich mitkriegen würde, dass so ein Kerl meine Nichten anpacken würde, würde ich hingehen und den Kerl über’s Bordsteinpflaster ziehen, sodass der Kerl nie wieder glücklich werden würde… Oder so ne Nummer abziehen wie bei „Der blutige Pfad Gottes“… (Imitiert einen beidhändigen Kopfschuss.) […]

[E.:] Beutet der moderne Mensch sich selbst aus?
Ich finde, man sollte heutzutage auch mal auf sich selber achten! Ich persönlich als gelernter Koch, ich habe meinen Job geliebt, ich habe auch gerne mal 14 Stunden gearbeitet, einfach weil dieser Job auch mehr oder weniger mein Hobby war! Beim Kochen konnte ich meinen Kopf einfach abschalten, weil beim Kochen waren es für mich Automatismen: Ich konnte meine Schubladen hinter mir greifen und brauchte einfach nur noch [zu] kochen… das war für mich einfach geil! Aber wenn ich Leute sehe, die jetzt überall über Burnout klagen, oder sowas… man sollte einfach mal sich selber Freizeit nehmen und dann wollen die Leute nach der Arbeit auch noch hier hin und wollen noch dahin und wollen dies noch machen und wollen jenes noch machen… Ab und zu sollte man sich einfach die Zeit für sich selber nehmen und einfach mal entspannen gehen! … Oder einfach mal ganz entspannt in die Kneipe gehen und ein Bier trinken: Einfach mal entspannt in die Kneipe gehen und ein Bier trinken! Also, ne? Du weißt wahrscheinlich, was ich meine? Oder einfach mal Familienleben, einfach mal die Kinder packen, einen schönen Nachmittag machen, durch die Sonne spazieren gehen, schwimmen gehen… Meine Mutter hat mit mir zum Beispiel damals gemacht: Pfützen springen! Total geil. Egal, ob wir Fieber hatten, Erkältungen, Husten… Einfach mal, wenn es geregnet hat draußen Pfützen springen! Es hat geregnet, draußen waren es 14 ° C: Matschhosen an, ab in die Pfützen: Jede Pfütze haben wir mitgenommen! […]

[E.:] Ist die Welt zu komplex geworden?
Definitiv, die Welt heutzutage versteht man nicht mehr: Sowohl die Weltpolitik, als alles andere auch! […] Die Weltpolitik heutzutage versteht man nicht mehr… Wenn man das dann betrachtet… Wenn ich das jetzt erklären wollte, würde das 3-4 Stunden dauern… Wenn man die Welt heutzutage betrachten würde: Fangen wir mal an bei der Bilderberggesellschaft: Dann ist es so, dass die Rockefeller-Gesellschaften die größte Bank selber halten, die Rockefeller-Gesellschaften verleihen Geld an die Bundesbanken, bzw. an die Zentralbanken, die Zentralbanken können sich das Neunfache ihres Eigenkapitals leihen und so kommt immer mehr Geld in den Umlauf, so wird das Geld immer mehr wert und so stürzt irgendwann jede Währung und dann muss jedes Mal eine Währungsreform gestartet werden, so verschuldet sich irgendwann jede Regierung und 2% des Geldes, was im Umlauf ist, sind Noten. Alles andere ist Geld, was einfach nur Zahlen sind und nicht existiert! Dementsprechend ist es alles schon sehr komplex! (Lacht.) Es geht ja schon nicht mehr um Tausende Euro, es geht ja schon um Millionen, um die Milliarden Euro! […]
[…] Also, ich denke viel nach, auch wenn mir das keiner glaubt…

[E.:] Nehmen Menschen eine Problemverschiebung vor, wenn sie sich auf Gott berufen und davon ausgehen, dass er alles richten wird?
Wenn du damit meinst, dass sie mit ihren Problemen selber nicht mehr fertig werden und dann hoffen, dass Gott ihnen hilft, oder Probleme im Prinzip vor sich herschieben… Ich denke, dass Leute einfach Probleme vor sich herschieben, anstatt sie anzupacken! So ganz nach dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf morgen!“, was dann viele Probleme gibt. Wenn man Probleme heute anpacken würde, dann würden die morgen vielleicht gar nicht mehr existieren?! Anstatt, dass wenn man sie morgen anpackt, ist es viel schwerer, sie zu beseitigen! Wenn ich mich heute um etwas kümmer, ist es morgen vielleicht schon 10x schwerer, weil heute eine Lösung da ist und morgen vielleicht nicht mehr: Was aber immer kommen kann, weil manchmal eröffnen sich einfach Situationen, da kommt die Lösung von alleine! Aber erst später… Manchmal gibt es vielleicht noch keine Lösung, die aber vielleicht in 2 bis 3 Tagen kommt! Das ist alles so ne Sache… das ist alles etwas schwierig, zu beschreiben…

[E.:] Was hat Gott eigentlich erschaffen, damit er Gott werden konnte?
Die Frage ist: Glaubt man an Gott? Gott ist eine reine Glaubenssache. An welchen Gott man auch immer glaubt, das ist schon mal dahingestellt… oder an welche Gottheiten… Gott muss nicht unbedingt etwas erschaffen haben: Wir haben die Evolutionstheorie, es ist bewiesen, dass es… also, es ist (Imitiert mit den Händen Anführungszeichen.) bewiesen, dass es so ist, dass es so sein sollte… Ob das jetzt alles stimmt, kann ich als Laie nicht nachvollziehen… Die Theorien scheinen ganz annehmbar zu sein… Ob es einen Gott in dem Sinne gibt, weiß man nicht: Man muss dran glauben! Wie gesagt, ich habe es eben dargelegt mit meiner Nordischen Mythologie… Für mich gibt Odin mir Prüfungen, die ich bestehen muss, damit er mich irgendwann in sein Reich der Krieger aufnimmt! Ein Reich der Krieger heißt nicht unbedingt, dass man Krieg geführt haben muss auf diese oder jene Weise… Ein Reich der Krieger heißt heutzutage vielleicht einfach nur, dass man seine Prüfungen mit einem kriegerischen Herz bestehen muss, dass man seine Prüfungen mit eisernem Willen bestehen muss! Wenn man keinen Krieg führen kann… dass man diese Prüfungen trotzdem bestehen muss! […]

[E.:] Was hältst du von der These, dass Gott sich mit dem Urknall selbst getötet hat?
Habe ich zwar noch nie gehört, halt‘ ich aber auch für blöd! […]

[E.:] Was denkst du über den Satz „Das Leben ist ein Geschenk, das ein Leben lang verarbeitet werden muss.“?
Ist das Leben ein Geschenk? Muss man es ein Leben lang verarbeiten? Das muss man für sich selber herausfinden! Das sind wieder Grundsachen, nach denen man wieder selber leben muss. Das sind wieder eigene Entscheidungen… Der eine sagt: „Man lebt für andere Leute, um ihnen zu helfen, um anderen Leuten ein besseres Leben zu geben!“ […] Der andere sagt: „In meinem Leben muss ich etwas erreichen, in meinem Leben muss ich hart arbeiten!“ Dem einen wird das gute Leben auch in die Wiege gelegt, dementsprechend kann… Wenn du mit einer Millionen kommst und kokst die ganze Zeit, verarbeitest du nicht viel in deinem Leben! Dementsprechend ist es die eigene Entscheidung. […]

[Ein anderer Chatteilnehmer fragt:] Wann haben wir mal einen klaren Blick für die geostrategische Situation?
Diesen klaren Blick für die geostrategische Situation werden wir glaube ich nie bekommen, weil wir als kleiner Bürger da wohl niemals eingeweiht werden drüber, was in dieser geostrategischen Situation irgendwann mal genau geplant ist… Weil ich glaube, dass nichts – aber auch wirklich gar nichts! – ohne Planung geschieht! Sowohl jeglicher Krieg, die derzeitige Krise in der Ukraine, als auch die aktuelle Pleite von Griechenland – wobei, Griechenland war eigentlich schon immer pleite (Lacht.) – ich glaube, es ist alles irgendwie geplant in irgendeiner Weise!

[Ein anderer Chatteilnehmer schreibt:] Man lebt, um zu arbeiten.
Nein, auf keinen Fall! Man arbeitet, um zu leben! Wenn man nur leben würde, um zu arbeiten: Was hat man dann vom Leben?! Das hat dann keinen Sinn für einen selber! Aber das muss man auch wieder für sich selber entscheiden, ich für mich sage immer: Man arbeitet, um zu leben, denn man muss etwas davon haben, dass man arbeitet! (Lacht.) […] Ich denke so, ich lebe, um zu arbeiten, um irgendwann mal positiv leben zu können, wenn das überhaupt klappt in der heutigen Zeit! […] Ich denke, ich arbeite, um zu leben, denn jetzt ist meine Zeit, meine wilde Phase, irgendwann habe ich Familie, danach bin ich Rentner, also sollte ich meine wilde Zeit nutzen und sollte ich meine Familienzeit ausleben und meinen Lebensabend ordentlich genießen und jegliche Zeit sollte ich nicht dazu verschwenden, um zu arbeiten! Ich sollte jegliche Phase meines Lebens dementsprechend genießen können, also lohnt es sich nicht für mich, nur zu arbeiten! […]

[E.:] Was denkst du über den Satz „Das Begreifende im menschlichen Geist verwirrt sich deswegen so oft, weil es sich selbst begreifen will.“?
Dies ist durchaus eine wahre Aussage: Man probiert selber sich selbst, seinen eigenen Körper und seinen eigenen Geist zu verstehen, was für Gedankenzüge man selber hat und dadurch verwirrt man sich teilweise auch selber! Dieses halte ich für einen durchaus sinnvollen Satz!

[E.:] Ja, denn man ist selbst der blinde Fleck, von dem man nicht mehr wegkommt, bzw. das Verstehende kann sich oftmals nicht selbst verstehen…
Das kommt auf dasselbe Ergebnis raus, dass man selber viel zu viel versucht, über sich nachzudenken und dass nichts dabei rauskommt! […]

[E.:] Was denkst du über den Satz „Wenn es keine Wahrheit gibt, ist das Sprechen von der Wahrheit schon eine Lüge.“?
Es gibt eine Wahrheit! Die Wahrheit ist der eigene Gedanke. Dementsprechend ist das Sprechen der Wahrheit keine Lüge! Wenn ich selber in meinen Gedanken denke, dass ich mit dir ein Problem habe und dir sage: „Du bist für mich ein Arschloch!“ ist das für mich die Wahrheit, also ist das Sprechen der Wahrheit für mich keine Lüge!

[E.:] Was denkst du über den Satz „In einer Welt der Gedankenlosigkeit leidet kein Mensch so viel wie ein denkender Mensch.“?
Das ist schon wieder korrekt! Wenn ich denke, denke ich zu viel über Sachen nach und dann fallen mir Fehler auf, auch bei mir selber: Wenn keiner denkt, dann denke ich auch nicht: Ich brauche Dies, ich brauche Das… dann ist mein Leben viel einfacher! […] Man kann heutzutage auch noch frei denken: Nur glauben zu viele an die Bild[-Zeitung], mit der Bild ist es schwer, frei zu denken… Ich zum Beispiel für meinen Teil: Ich denke frei, nur ein minderer Teil der Gesellschaft denkt frei und dementsprechend kommt es zu schlechten Ergebnissen dabei! […]
Jetzt lässt sich jeder bereits von seinen Ängsten kontrollieren! […]

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Wer keine Rolle spielt, kann er selbst sein.“?
Ja, wenn du niemand anderes mehr sein musst, kannst du du selber sein: Du kannst aber auch du selber sein, wenn du eine Rolle spielen musst, weil du kannst dich selber in diese Rolle einbringen! […]

[E.:] Was denkst du über den Satz „Wäre nur irgend etwas ganz erklärt, so wäre alles erklärt.“?
Das ist nicht ganz erklärt! Wenn etwas erklärt wäre, dann wären die anderen Sachen immer noch nicht komplett erklärt: Dann wäre ein kleiner Baustein des Großen und Ganzen zusammengesetzt, es fehlt aber noch der Rest des Puzzles, was langsam gegebenenfalls zusammengesetzt werden könnte: Aber es fehlen immer kleine Teile dabei!

[E.:] Ja, aber ein Etwas, das bis zum Urknall und darüber hinaus erklärt wird, kann alles ergeben…
Was?! Alter! (Lacht.) Das ist mir zu hoch! Tut mir leid, da gebe ich auf!

[E.:] Was hältst du von dem Satz: „Es ist kein Zeichen von Gesundheit, in einer kranken Gesellschaft gut angepasst zu sein.“?
Es ist aber auch kein Zeichen von Krankheit! Denn man kann selbst in einer kranken Gesellschaft gut leben! Gesund leben. Denn man muss sich jeder Gesellschaft anpassen, um gesund leben zu können… Wenn man in keiner Gesellschaft angepasst ist, kann man auch nicht gesund leben!

YouNow-Gespräch mit Artie

Dieses Gespräch vom 9.3.2015 dauerte etwa 30 Minuten

[Egregantius:] Was macht das Leben lebenswert?
(Lacht und neigt sich zur Seite.) Oh Gott! Was macht das Leben lebenswert? Da fragst du ja den Richtigen! […] Da fragst du ja den Richtigen! Nee, erzähl‘ mal, was macht das Leben lebenswert? Ich glaub‘ das wissen wir beide nicht, oder?!

[E.:] Wenn ich es wüsste, würde ich nicht fragen! 😉
(Lacht.) Ja, das dachte ich mir schon! (Wird über die YouNow-Verlinkung auf meinen Blog aufmerksam.) Ja… das konnte dir der Junge da auch nicht beantworten, was sein Leben lebenswert macht, oder?! (Eine Frau im Hintergrund sagt: „Die heilige Plattform!“) Die heilige Plattform…

[E.:] Führst du eher ein lustbetontes, oder ein moralisches Leben?
(Lacht.) Ein moralisches Leben? Na damit habe ich aber lange schon aufgehört! („Stimmt doch gar nicht!“ sagt die Frau im Hintergrund.) Ja, nicht das, was die Moral dieser Gesellschaft („Du bist ja kein Gauner!“ sagt die Frau im Hintergrund.) Nein, kein Gauner, aber nicht diese geheuchelte Moralität der Gesellschaft, also damit kann ich ja nun gar nichts anfangen! Mach‘ dies nicht, mach‘ das nicht! Also ein lustbetontes Leben… (Schmunzelt.) Zählt Essen zur Lust? Ja! (Lacht.)

[E.:] Was hat dich dazu bewogen, hier zu streamen?
Was mich dazu bewogen hat? Ich wollte mich irgendwie auch mal wichtig fühlen, ganz einfach! Äh, was hat mich dazu bewogen… diese Frage ist gut! Außerdem ist das jedes Mal so ne Therapiesitzung für mich… Ich glaube entweder ist man von sich selbst so überzeugt, dass man sich da keine Gedanken macht, oder man stellt sein Gesicht ins Internet, um sich damit zu beweisen, oder ne Sozialphobie damit selbst zu behandeln, von mir aus: Wenn du verstehst, was ich meine?! […] Ich mein‘, es ist durchaus nicht normal, dass ich hier streame und so frei rede, oder so offen: Das war’s jedenfalls lange nicht… sehr lange nicht! […] Ich bin bestimmt zu uninteressant für deinen Blog! So vollkommen unspektakulär…

[E.:] Es gibt keine uninteressanten Menschen.
(Lacht.) Ja, denk‘ ich mir auch, aber… Ich glaube, ich liefere dir nicht die richtigen Antworten, die du vielleicht erwarten möchtest, weil ich hab‘ grad deinen Blog ein wenig überflogen und ich glaube, ich bin da nicht so die kompetente Persönlichkeit! … (Kratzt sich.) Hm, gut. […] Und wie gesagt: Es ist durchaus nicht normal, dass ich mein Gesicht hier so in die Kamera halte! Das hat mich eigentlich viele Stunden und Tage gekostet, bis ich das endlich machen konnte!

[E.:] Haben Sie ein Lebensmotto?
Warum denn [plötzlich] Sie?! Ich habe kein Lebensmotto! (Lacht.) Außer arbeitslos [sein], wo andre Urlaub machen… habe ich kein Lebensmotto! Nein, ich weiß das klingt asozial, aber es ist doch so! Was soll ich denn machen?! („Es gibt hat aber auch was Schönes an der schlechten Situation, ist doch auch was!“ sagt die Frau im Hintergrund.) Ja, wie… (Pause. Lacht.) Arbeitslos, wo andre Urlaub machen…

[E.:] Glauben Sie, dass Sie sich mit diesem Stream etwas Gutes tun?
Ja, ich mir auf jeden Fall! Ob ich anderen irgendwo was Gutes tue, das weiß‘ ich nicht… das weiß ich wirklich nicht! (Lacht.) Aber es ist auch keiner gezwungen, mir zuzuschauen: Das ist das gute [daran]! […]

[E.:] Interessieren Sie sich für philosophische Themen?
Ja, das artet zu sehr aus, das ist zu viel… Wie kann ich das denn sagen, ohne dass ich… (Lacht.) Interesse vielleicht, ja! Aber ich glaube, dazu fehlt mir ein wenig die Konzentrationsfähigkeit… Man muss schon so ne gewisse Fähigkeit haben, sich damit näher oder tiefer zu befassen! Und wenn man sich auf solche, auf so was nicht wirklich konzentrieren kann, ist das immer sehr schwierig, philosophische Themen abzuhandeln, weil es ist für den Kopf einfach nicht greifbar… Und wenn man in den Kopf keine Ruhe reinkriegt oder eine Ordnung, dann sind philosophische Themen ziemlich schwer zu erfassen! Naja, zu fassen nicht, aber zumindest abzuhandeln, nur zu diskutieren…

[E.:] Zwingt das Leben den Menschen zu freiwilligen Handlungen?
(Lacht.) Find‘ ich lustig! Hm, zu freiwilligen Handlungen? Ich denke, das Leben zwingt zu gar nichts! (Räuspert sich.) Auch nicht zu freiwilligen Handlungen! Von Zwang sollte man da glaube ich überhaupt gar nicht reden: Das wäre wohl recht falsch! („Das schließt sich doch auch aus!“ sagt die Frau im Hintergrund.) Ja, genau! Ich meine, ne Handlung tue ich eigentlich immer – meistens – freiwillig, so ich denn Herr meiner Sinne bin! Und wenn ich nicht Herr meiner Sinne bin, dann ist das schon vorbei mit dem… ja, [du] weißt schon?!

[E.:] Haben Sie Angst vor dem Tod?
Ich hab‘ keine Angst vor dem Tod, ich habe eigentlich Angst, etwas zu verpassen! (Lacht.) Insofern ist da eigentlich keine Angst vor dem Tod, ne? Nein, eigentlich würde ich lieber länger leben, um möglichst viel mitzukriegen, oder zu erleben, aber: Angst vor dem Tod? Nein. Nur Angst, irgendwie was zu verpassen! […]

[E.:] Kann es beruhigend sein, wenn man darum weiß, dass man sich theoretisch jederzeit selbst töten kann?
Ja, der Umgang damit ist schwierig, oder? Ist das beruhigend, kann das beruhigend sein?! Ich weiß es nicht. Es ist so ein kleines Hintertürchen, aber ich glaube, der Schritt letztendlich dahin setzt uns sowieso ziemlich… ich glaube, da würden Viele zögern, das wirklich zu tun, obwohl es zumindest gedanklich ein Hintertürchen ist: Oder ein Trost, dass man es tun könnte!

[E.:] Beutet sich der moderne Mensch selbst aus?
Ja, auf jeden Fall: Ja. Der moderne Mensch beutet sich selbst aus! Da gibt’s eigentlich nichts [weiter] zu sagen! (Lacht.) Der moderne Mensch beutet sich selbst aus! Ich brauche diese ganze…

[E.:] Was läuft in unserer Gesellschaft eigentlich falsch?
In der Gesellschaft läuft vieles falsch! Ja, es ist die moderne Ausbeutung, die falsch läuft, ganz einfach! Ich möchte eigentlich nicht morgens aufstehen… ich brauche keinen Mercedes! Ja, ich brauche auch nichts Teures, ich möchte eigentlich nur morgens aufstehen und wissen, dass ich genug Geld habe, dass es bis Monatsende reicht, sei es durch Arbeit oder durch irgendwas anderes… aber in der Regel natürlich durch Arbeit! Möchtest du noch wissen, dass ich mich nicht dafür krumm und lahm arbeiten muss für 3, 4 Euro die Stunde, oder irgendwas? Und das ist halt das Problem, was falsch läuft! Es läuft eigentlich ne ganze Menge falsch: Es gibt genug Arbeit, ich sehe das immer wieder: Aber es ist niemand da, der sie bezahlen will!

[E.:] Wie stellen Sie sich eine ideale Gesellschaft vor?
Das gehört auch zu der idealen Gesellschaft, ja: Also ein bisschen so diese entkapitalisierte Gesellschaft, sag‘ ich mal! Weil irgendwie sitzt jeder auf seinem Geld und die ideale Gesellschaft wäre ganz einfach, wenn zumindest jeder, der arbeiten will, auch arbeiten kann mit einem gerechten Lohn, sag‘ ich mal! […]

[E.:] Wäre das Bedingungslose Grundeinkommen eine Lösung des Problems?
Ja, das ist die Frage: Ist das die Lösung? Es kommt auf die Höhe des Grundeinkommens an! Die Höhe des Bedingungslosen Grundeinkommens, das würde heißen, ich sag‘ mal so: Würde jeder 1.000 Euro Netto bekommen, wäre das für eine Person, oder für zwei Personen dann sicherlich ne Erleichterung, wenn sie nicht in diese jetzige Gesellschaft hineinpassen! Und wer gerne mehr haben will, wer einen Porsche haben will, wer eine Wohnung haben will, die sonstwie ausgestattet ist bis zum Geht-nicht-mehr und sonst viel Hightech, der kann ja gerne, der kann weiter arbeiten gehen und da mehr arbeiten… Äh, ja: Das wäre die Vorstellung! Ich würde mit meinem Grundeinkommen, wenn es eine gewisse Höhe hat, sicherlich auch was Sinnvolles tun wollen!

[E.:] Sollten Drogen legalisiert werden, und wenn ja: Welche?
Es sollten keine Drogen legalisiert werden: Das Problem an den Drogen ist… ja, da bin ich sehr zwiegespalten: Ich war früher der Meinung, dass eigentlich Cannabis legalisiert werden sollte, aber da gehe ich jetzt nicht mehr von aus, weil ich auch viele Leute kennengelernt habe, die wirklich ihre Psyche, ihr Leben damit gegen die Wand gefahren haben: Und deswegen bin ich da eigentlich nicht mehr so sehr dafür, dass es legalisiert werden sollte! Vielleicht sollte man über die Bestrafung reden, aber bei der Legalisierung bin ich sehr skeptisch geworden in den letzten Jahren…

[E.:] Glauben Sie, dass es etwas gibt, was die Welt im Innersten zusammenhält?
Es kommt auf die Weltsicht drauf an, gell?! (Lacht und denkt nach.) Kommt drauf an, woran man glaubt vielleicht, denk ich mir: Ich stelle mir immer vor: In dem Moment wo der Mensch überhaupt das letzte Rätsel gelöst hat, wird die ganze Welt verpuffen, das ganze Universum verpuffen und in einem Urknall neu starten! Wenn das letzte Rätsel gelöst ist… […]

[E.:] Was halten Sie von der These, dass Gott sich mit dem Urknall selbst getötet hat?
(Lacht.) Die ist ja geil! (Lacht weiter.) Das ist lustig, habe ich noch nie von gehört: Nein, hat er nicht! Diesen Gott gibt es auch nicht für mich! Also diesen einen Gott: Das ist ziemlicher Hirnriss in meinen Augen! Weil er ist ja auch nur ein gedachter Gott!

[E.:] Was ist Wahrheit?
Die Wahrheit ist letztlich das, was wir dafür halten und die [kann] ganz sehr viel Schlechtes sein und kann auch für jeden sehr anders aussehen, habe ich festgestellt! Sehr, sehr anders sogar, wenn man jetzt Wahrheit mit Relativität gleichsetzt, natürlich: Da scheint es für jeden doch anders zu sein!

[E.:] Wie erklären Sie sich die Existenz von Menschen?
Die Existenz von Menschen erkläre ich mir halt so… Sie (die Frau) sagt hier: „Ein Unglück!“… [?] Ähm, Fehler der Natur: So erkläre ich mir die Existenz der Menschen! Natürlich durch Evolution, wir schaffen aber: Ich glaube, wäre da hintendran irgendjemand gewesen, der was Großes schafft, dann hätte es keine Menschen gegeben! Oder wenn er gewusst hätte, was dabei herauskommt! (Zur Frau.) Ja, ist so ne? … Ein evolutionärer Irrtum, ein Irrtum der Natur!

[E.:] Was halten Sie von dem Satz „Das Leben ist ein Geschenk, das ein Leben lang verarbeitet werden muss.“?
Da halt‘ ich gar nix von! (Rezitiert.) Wer denkt sich sowas aus?! Das ist ja fürchterlich! (Lacht.) Nee, also ein Geschenk würde ich auf gar keinen Fall sagen: Das Leben ist eine Herausforderung, aber kein Geschenk! Der eine hat Glück, und der andere greift ins Klo! Sagen wir doch mal ganz ehrlich so, wie es ist, ja?! So, und dann kommt noch hinzu, wie jemand genau damit umgeht: Es gibt Glückskinder, die rumweinen, weil sie denken, sie sind hässlich, oder die anderen, die gar nicht realisieren, was wir für ein beschissenes System haben und denen die Sonne aus dem Arsch strahlt!

[E.:] Ich glaube, dass Sie den Satz nicht ganz verstanden haben…
Nicht? (Rezitiert.) Ja, da halt‘ ich gar nix von, hab‘ ich ja schon gesagt! Nonsens in meinen Augen! Nonsens. […] Ich verstehe den nicht?! Vielleicht will ich ihn nicht verstehen, weil ich mich weigere, einen derartigen Satz zu verstehen! (Pause.) Ich glaube, innerlich weigere ich mich, ja… (Lange Pause.)

[E.:] Was denken Sie über den Satz „Das Begreifende im menschlichen Geist verwirrt sich deswegen so oft, weil es sich selbst begreifen will.“?
Eigentlich ist das ja richtig, ne? Eigentlich könnte man davon eine Menge halten, aber wahrscheinlich verstehe ich den Satz jetzt auch wieder nicht! … (Umschwung von Ironie in Ernst.) Aber es ist ja eigentlich so: Ja, eigentlich ist es ja so! Oder? Die Suche danach sorgt für Verwirrung… Ich bin bestimmt intellektuell nicht gut genug, um das zu verstehen, oder philosophisch oder weiß ich nicht, was…
[…] Ja, ich hab‘ den (Satz „Das Leben ist ein Geschenk, das ein Leben lang verarbeitet werden muss.“) verstanden, natürlich hab ich den verstanden! Es gibt aber Dinge, gegen die ich mich sperre, ich glaub‘ innerlich…!

[E.:] Was denken Sie über den Satz „Wenn es keine Wahrheit gibt, ist das Sprechen von der Wahrheit schon eine Lüge.“?
Kommt immer darauf an, worauf es sich jetzt bezieht… (Lacht.) Also, wenn ich das politisch betrachte, dann ist das schon so, denn man denkt sich einfach: Ja, wenn es keine Wahrheit gibt, ist das Sprechen von der Wahrheit schon eine Lüge! Ich denke, der Satz ist so richtig, wenn man das auf die Medien bezieht, zum Beispiel auf die mediale Propaganda! Ich denke, davon kann man viel halten, von einem derartigen Satz…

Was halten Sie von dem Satz „In einer Welt der Gedankenlosigkeit leidet kein Mensch so viel wie ein denkender Mensch.“?
Ja, da halte ich eine ganze Menge von, von diesem Satz! Aber ich weiß gar nicht, ob ich das gleich beantworten soll, weil ich ja auch immer nur gefragt werde, was ich davon halte, oder nicht halte… Aber ich bin ganz ehrlich: Manchmal möchte ich mir einfach nur den Kopf wegsaufen, um das Denken einzustellen und so zu werden wie andere… So wie (gestikuliert mit den Händen und imitiert Anführungszeichen) normale Menschen! Ja, und einfach nur wie alle Schäfchen in eine Richtung zu laufen… Deswegen würde ich mir manchmal liebend gern den Verstand wegsaufen, oder den Verstand abstellen! Ja, ich denke zwar vielleicht nicht immer richtig, oder in die richtige Richtung, aber wenn ich die anderen Leute so sehe… „Bauer sucht Frau“ und so, „Frauentausch“ und dieses ganze Qualitätsfernsehen, Bild-Leser…

[E.:] Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Mein Lieblingsbuch? Jetzt hat er mich erwischt (Zu der Frau.)! Mein Lieblingsbuch? Ich hätte gerne ein Lieblingsbuch, ich habe aber eigentlich keins. Alles andere wäre jetzt gelogen, oder an den Haaren herbeigezogen! Kurzum, ich habe durch Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen seit 20 Jahren kein Buch mehr vernünftig lesen können, außer vielleicht die ersten paar Seiten… […] deswegen habe ich in dem Sinne kein Lieblingsbuch! Es gäbe sicherlich einige, oder zumindest sicherlich eins, würde ich es schaffen, in Ruhe mal zu lesen! Leider funktioniert das nicht, weil ich dabei entweder einschlafe, oder mir das zu öde wird, oder [weil] es mir einfach zu blöd wird! Ja, das wurde schon ziemlich früh versaubeutelt!

[E.:] Mangelt es der heutigen Jugend an guten Vorbildern?
Ja, auf jeden Fall! Ich habe da eigentlich sehr radikale Ansichten, glaube ich! Nur das Problem ist, dass viele Leute sich zum Beispiel in extremen Sachen unterordnen […], das heißt, dass denen der nötige Griff fehlt, ja die Vorbilder einfach! Und deswegen denke ich mal, werden sie wahrscheinlich auch teilweise radikal… wäre meine Meinung, dass sie irgendwie nen falschen Weg einschlagen! Sei es jetzt halt irgendwas Radikal-Islamisches, und sonstwas: Ich glaube, manche brauchen auch wirklich die Knute heutzutage noch!

[E.:] Was sind für Sie gute Vorbilder?
Wir haben keine guten Vorbilder! Es gibt keine guten Vorbilder mehr in diesem Land… Der Zug ist einfach mal abgefahren… Um ein gutes Vorbild zu haben, müssen andere Leute oder Jugendliche erstmal wieder das Zuhören lernen! Weil man müsste sich mit den Jugendlichen überhaupt erstmal beschäftigen, das ist vielleicht nicht mal immer die Schuld der Jugendlichen…

[E.:] Ist der Mensch vernunftbegabt, oder nutzt er seine Vernunft allein, um tierischer als jedes Tier zu sein?
(Lacht.) Vernunftbegabt? Ich glaube, vernunftbegabt… müsste man sich mal stundenlang Gedanken darüber machen, oder? Ob jemand vernunftbegabt ist, oder ob der Mensch vernunftbegabt ist. Wir versuchen, vernunftbegabt zu sein, indem wir andere Leute nicht totschlagen, damit fängt’s ja schon an… aber ich mein‘, wenn man so sieht, was auf der Welt passiert… vernunftbegabt… Ich glaube, da ist noch ganz viel Affe drin, ganz viel Steinzeit im Menschen, also das ist nicht vernunftbegabt! Ich denke, in dem Menschen ist noch ganz viel Tier!

[E.:] Haben Sie noch einen Lebenstraum?
Was ich für einen Lebenstraum habe: Das ist ja mal ne Frage! Habe ich noch einen Lebenstraum? Ich habe noch viele Lebensträume, es ist nur schwierig zu vollziehen… Ja, Lebensträume habe ich viele! (Lacht.) Millionär zu werden, ist das für mich ein Lebenstraum? Nein, ich glaube, das hat jeder… Aber ich denke mal, ein eigenes Haus, ein eigenes Grundstück: Das wäre doch der Lebenstraum! Und dann in Frieden leben zu können nach meiner Façon, sag‘ ich mal, nach meiner Lebensauffassung! Das wäre ein wichtiger Traum…

[E.:] Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Wo ich mich in 10 Jahren sehe? Das ist sehr schön… Ich hoffe, nicht mehr hier! Ich arbeite dran, eigentlich täglich meine Lebensumstände zu verbessern und deswegen hoffe ich, dass es nicht zu unrealistisch ist, dass ich mich in 10 Jahren tatsächlich noch irgendwo sehe mit einem eigenen Haus, einem Grundstück, vielleicht ein bisschen weiter weg vom Schuss… und ein paar andere kleine, illusionäre Träume, die ich mir vielleicht vorweg wünschen möchte: Ich brauche wie gesagt kein großes Auto und ich brauche keine Weltreisen… den Spaß überlasse ich andern! Ich möchte bloß gerne mein Leben haben, mit einem Haus und wie ich es gerne leben kann, darf, möchte… Mir geht’s halt eben nicht um die Millionen, um die Kohle… (Lacht.) Aber Kohle ist sehr nützlich! (Lacht.) Komm ich jetzt in den Blog?! Du machst bestimmt so ne Menschenstudie, würd‘ ich auch gerne machen… Und meine Antworten sind nicht so toll gewesen, das weiß ich wohl selbst! […] Lassen wir uns mal überraschen: Ich hab‘ das morgen bestimmt sowieso wieder vergessen…

YouNow-Gespräch mit dem 17jährigen Daniel Ganterer

Gespräch vom 9.3.2015

[Egregantius:] Was macht das Leben lebenswert?
Oh, endlich jemand, der mal Fragen stellt, über die man nachdenken muss! Ich denke mal, Familie, Freunde… und das Wichtigste eigentlich: Ich glaub‘ die Liebe, die Liebe macht das Leben erst lebenswert! […] Ich denke mal, an erster Stelle ist es mal die Familie, wenn aber jetzt… es gibt Viele, bei denen ist die Familie nicht so, dass die Familie sich für einen interessiert, und dass dann die Freunde das Leben lebenswert machen, bzw. die Liebe. Ich glaube, geliebt zu werden und Liebe zu geben, ist das Lebenswerteste und das Schönste, was man haben kann und was man auch geben kann! So sehe ich das. […] Ich denke mal, es hat für jeden Einzelnen einen Grund, wieso das Leben lebenswert ist!

[E.:] Führst du eher ein lustbetontes, oder ein moralisches Leben?
Ich glaube eher, dass ich ein lustbetontes Leben führe, weil ich alles auf mich zukommen lasse, ich plane nichts und habe auch nicht jeden Tag denselben Ablauf, sondern ich lasse [es] einfach [so] kommen, wie es kommt und gerade, wie es mir gefällt: Ich lasse mich einfach überraschen, was das Leben so bringt!

[E.:] Was hat dich dazu bewogen, hier zu streamen?
Ja, es war eigentlich… ich hab’s im Fernsehen gesehen, da war so eine Nachrichten-Reportage: Ein Junge hat YouNow vorgestellt […] und der Fernsehsender hat eben gezeigt, was YouNow ist […], da habe ich mir gedacht: Okay, ist voll cool! Und letzte Woche Montag war ich bei einem Kumpel, weil wir für einen Test lernen mussten und da hat er halt auch gestreamt und dann habe ich mir gedacht: Okay, ist eigentlich ganz cool! Wieso machst du es nicht selber? Und dann am gleichen Abend runtergeladen und angefangen, zu streamen!

[E.:] Glaubst du, dass das, was du hier tust, einen Mehrwert für dich hat?
Ich verstehe nicht ganz: Meinst du jetzt, dass ich glaube, dass ich einen Nutzen daraus ziehen werde, hier zu streamen?

[E.:] Ja.
Ich weiß nicht… Ich will jetzt nicht irgendwie darauf hinaus, dass ich fame (Anm.: berühmt) werde und dass mich ungefähr 2.000 Leute kennen! Ich möchte eigentlich genau das machen, was die Youtuber machen, aber nicht ganz so! Weil die Youtuber müssen halt echt viel Zeit und Aufwand in ihre Videos investieren: Klar, dadurch bringen sie auch ein viel besseres Format raus, was ich aber an dieser App [YouNow] jetzt gut finde: Du kannst live streamen, sie können dir alle Fragen stellen und das ist halt live und Youtube… okay, jemand kann da irgendwie was da hochgeladen, aber es ist halt nicht live! Und hier ist es halt so, du darfst dir keinen Scheiß erlauben: Das finde ich ein bisschen besser! Weil jetzt sieht man halt, wie ist der Mensch wirklich, ja… und anders! […]

[E.:] Es gibt aber auch Google Hangout.
Ja, aber Google Hangout hat sich irgendwie nicht so durchgesetzt, oder? Hast du jemals Google Hangout benutzt?! Ich hab‘ zwar Google Hangout – das macht jedes Mal ein Update! –, aber ich habe da noch nie reingeschaut bis jetzt! Noch nie!

[E.:] Hast du ein Lebensmotto?
Ich will jetzt nicht irgendwie sagen, dass ich fame werde, oder dass ich viele Zuschauer hab‘ und dass ich viele Likes bekomme auf meine Videos! [Nein,] ich will euch einfach unterhalten so gut es geht!

[E.:] Kennst du ein kluges Zitat?
Ich kannte mal voll viele kluge Zitate, aber ich bin nicht so ein Philosoph! Ich glaube, ich kenne kein kluges Zitat… Nein, ich glaube, ich muss mehr philosophische… […] Entschuldigung, aber ich kenne echt kein kluges Zitat! Aber ein Lebensmotto hab‘ ich, ja: Nein, es ist eigentlich nicht so wirklich ein Motto, so denke ich eben [einfach]: Ich lasse alles auf mich zukommen, mach‘ mein Ding wie ich’s will und lass‘ mir nicht irgendwie von anderen reinreden, weil: Wieso soll ich mich verstellen für euch? Entweder man mag mich so wie ich bin, oder ich…

[E.:] Ich kenne ein paar kluge Zitate! Willst du mal eins lesen?
Ja klar, schieß‘ los! Ich hab‘ echt Bock!

[E.:] Was denkst du über den Satz „Das Begreifende im menschlichen Geist verwirrt sich deswegen so oft, weil es sich selbst begreifen will.“?
Was ich darüber denke?! Es hat eigentlich komplett nur Wahres in sich! […] Es hat ziemlich viel Wahres, da denke ich jeder sich schon einmal die Frage gestellt hat, bzw. sich jeder selbst begreifen wollte: Warum ist man so, wie man ist? Also, wenn ich jetzt von mir ausgehe: Wieso bin ich so, wie ich bin? Wieso tue ich das, wieso ist meine Art so, wieso sehe ich so aus und da verwirrt man sich, oder bzw. da verwirrt sich das Begreifende, indem es sich versucht, selber zu begreifen! Wenn man so darüber nachdenkt… Ich glaube nicht, dass ein Mensch sich selbst begreifen kann, das glaube ich nicht, weil der Mensch ist so komplex vom Aufbau und vom Geistigen her, dass man sich – glaube ich – nicht selber begreifen kann! Weil wenn man sich selber begreifen könnte, dann wär’s ja langweilig, weil dann wüsste man ja, warum man so ist und so [wie es nun ist,] ist es ja viel interessanter, denk ich mal, oder? Also so sehe ich das.

[E.:] Ja, das ist auch meine Auffassung, denn man ist selbst der blinde Fleck, von dem man nicht mehr wegkommt.
Das ist so ein gutes Zitat! (Rezitiert einige Male den Satz.)

[E.:] Das ist ein Satz von mir.
Das ist dein Zitat und das sollte auch mal irgendwann jeder wissen, dass das dein Zitat ist, weil das wirklich sehr, sehr… richtig geil ist! (Rezitiert erneut: „Man ist selbst der blinde Fleck, von dem man nicht mehr wegkommt.“) Das ist richtig geil!

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Das Leben ist ein Geschenk, das ein Leben lang verarbeitet werden muss.“?
Ja, ich denk mal, das Leben ist wirklich ein Geschenk, das ein Leben lang verarbeitet werden muss, weil du jeden Tag… jeden Tag kommt etwas Neues, jeden Tag passiert etwas Neues und jede deiner Handlungen ist eine Entscheidende, wie dein Leben weiterverläuft! Und damit könnte man wirklich sehr, sehr verwirrend weitergehen, nämlich: Was wäre, wenn…? Und ich glaube, diese Frage hat sich auch jeder schon einmal gestellt: Was wäre, wenn ich das und das nicht getan hätte? Was wäre, wenn ich nicht angefangen hätte, zu streamen? Ich hätte euch wunderbare Menschen nicht kennengelernt! […] Ich hätte nicht deine wundervollen Fragen beantwortet, DerEgregant! […] Aber das ist echt so, dass das Leben ein Geschenk ist, das ein Leben lang verarbeitet werden muss, weil eben jeden Tag etwas Neues hinzukommt und das muss man ja auch immer wieder verarbeiten und da das Leben ein Leben lang ist, muss man eben das Leben ein Leben lang verarbeiten! Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend! […] Ich wollte schon immer so mit jemandem darüber reden, bzw. so darüber nachdenken, so gute Fragen bekommen, weil ich glaube: So über das Leben und die philosophischen Dinge nachzudenken tun irgendwie die Wenigsten und das ist eigentlich sehr schade!

[E.:] Ist der Mensch zur Freiheit verurteilt?
Ich glaube, zur Freiheit verurteilt kann man doch gar nicht sagen, oder? Weil ich denke mal, es ist ein Geschenk, frei zu sein… […] Ich glaube nicht, dass man sagen kann, er wäre dazu verurteilt, denn ich denke mal, jeder ist froh, frei zu sein! Ich denke mal, niemand will irgendwie… Okay, ich kann es verstehen, wenn jemand heiraten will und damit gebunden ist, aber bei Freiheit gehe ich davon aus, dass man frei ist, seine freie Meinung hat, seine freien Entscheidungen und ich glaube nicht, dass man da verurteilt ist! Oder?! […]

[E.:] Ist man wirklich so frei, wie man sich fühlt?
Ich denke mal: Nein, denn irgendwo bist du ja immer in irgendetwas gebunden, oder? Ich denke mal, wenn du jetzt nicht in einer Beziehung bist – sagen wir, du bist unter 18 und du wohnst noch bei deinen Eltern: Du bist an deine Eltern gebunden. Wenn du über 18 bist, bist du nicht mehr an deine Eltern, aber an deine Freunde gebunden, weil irgendwie ist man ja immer an irgendwas gebunden und deshalb, so ganz frei… man denkt zwar, man ist total frei und ich kann machen was ich will: Das wird dann aber doch wieder eingeschränkt! Daher glaube ich nicht, dass man wirklich so frei ist, wie man sich fühlt! Ich hoffe, ich habe das Richtige jetzt so gesagt. So denke ich das, also wenn ich die Frage richtig aufgefasst hab‘?! Ich hoffe, das ist nicht falsch.

[E.:] Hast du Angst vor dem Tod?
Ich muss ehrlich sagen: Nein, hab‘ ich nicht, denn – wie soll ich das erklären? – ich denke mal, wenn es so kommt, dann kommt es so! Ich glaube nicht an – Genau, das könnte man eigentlich auch anführen, ob ich an das Schicksal glaube? Ich glaube nicht an das Schicksal: Ich glaube, dass alles… Da ja alles, was wir tun, Folgen hat, bzw. jede Handlung, die wir begehen, hat eine Auswirkung auf die Zukunft! Ob die in 10 Jahren sind, oder ob die sich auf morgen auswirkt, das ist eigentlich ganz egal, aber von daher denke ich, dass [es kein] Schicksal gibt! Deshalb habe ich auch keine Angst vor dem Tod, denn wenn es so kommt, dann sollte es auch so kommen! Ich glaube, der Tod ist nicht unausweichlich: Wenn jemand vom Tod gerettet wird, dann war das so, dann sollte das so passieren: Aber wenn nicht, dann denke ich, dass das auch nicht so sein sollte, und deshalb habe ich keine Angst vor dem Tod! Und ich glaub‘, niemand braucht Angst vor dem Tod zu haben!

[E.:] Was soll nach deinem Tod von dir in Erinnerung bleiben?
Von mir in Erinnerung sollen meine Persönlichkeit, mein Charakter und die schönen Erinnerungen zurückbleiben! Es gibt ein schönes Lied von Avicii (The Night) und er sagt nämlich am Anfang – das könnte man eigentlich auch zitieren! – also ich sag’s auf Deutsch: Also wenn ich eines Tages sterbe, will ich, dass sich die Menschen an mich erinnern und nicht an das Geld, das ich verdient habe! Und damit – glaube ich – meinte er, dass man eben nicht daran denken soll, dass er total reich war und dass er richtig Karriere gemacht hat, sondern dass man ihn so sieht als Person und Menschen! Und das will ich auch! Ich will nicht, dass man irgendwann mal sagt: Oh, der war total cool, weil er das und das gemacht hat, sondern ich will, dass man sagt: Die Zeit war schön mit ihm, die will man nicht mehr vergessen! […] Eben meine Persönlichkeit, dass ich in guten Erinnerungen zurückbleibe! Ja, so. […]

[E.:] Beutet sich der moderne Mensch selbst aus?
Das ist schwer! […] Ich bin wirklich kein guter Denker! Kannst du die Frage irgendwie vereinfachen?

[E.:] Im 19. Jahrhundert gab es Fremdausbeutung, heute dagegen Selbstoptimierung.
Ah, okay! Also du meinst, dass der moderne Mensch immer mehr von sich verlangt und sich sozusagen selber kaputtmacht? … Äh, also sich also selber auslaugend, sich total zerstörend in dem, dass er immer besser werden will, immer mehr erreichen will! Meinst du das? Ich hoffe, du meinst das! […] Ja, ich glaube es stimmt wirklich, dass sich der heutige, moderne Mensch selbst ausbeutet, weil die Menschen sich selber viel zu hohe Ziele stecken, was sie erreichen wollen, sich selber so optimieren wollen, immer besser werden und irgendwo ist diese Grenze, wo man einfach nicht mehr kann! Und diese Menschen denken, sie müssten es den anderen beweisen und überanstrengen sich dann zu sehr und überbelasten sich auch einfach zu sehr: Da muss man ja irgendwann mal zugrunde gehen! Ja, wenn man das so sieht heutzutage, ja, dann finde ich schon, dass der moderne Mensch sich selber ausbeutet!

[Frage einer anderen Chatteilnehmerin:] Glaubst du an ein Leben nach dem Tod und dass es sowas wie Schutzengel gibt?
Ja, ich glaube an ein Leben nach dem Tod! Beziehungsweise es muss ja irgendwas geben… also irgendwas: Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass auf einmal mein Hirn, mein Denken, mein Tun einfach weg ist, sondern es muss irgendwie weitergehen und wenn es auch nur auf einer anderen Ebene ist! […] Ja, ich glaube an Schutzengel, bzw. ich glaube, dass diese Engel so ein bisschen was… Ich muss ehrlich sagen: Ich glaube nicht an Gott oder an den Teufel, oder an Engel, aber ich glaube, es gibt wirklich so etwas, ja, ich glaube einfach daran! Vielleicht will ich es auch einfach nur glauben, aber ich glaub‘ daran!

[E.:] Was läuft in unserer Gesellschaft eigentlich falsch?
(„Oh, ich glaube viel zu viel!“ schreibt jemand im Chat.) Ja, da hast du Recht, Alicia, da bin ich deiner Meinung! In unserer Gesellschaft läuft heute viel zu viel falsch: Erstens wäre da Mobbing, also einfach Vorurteile gegenüber anderen, es werden Leute fertiggemacht wegen ihrem Aussehen, wegen so banalen Sachen, dass sie keine Markenklamotten tragen, oder… […] Klar, früher war’s halt noch schlimmer, da war Rassismus gegen Dunkelfarbige – und das ist zum Glück heute nicht mehr so, aber trotzdem gibt es in unserer Gesellschaft immer noch welche, die gegen die oder jene etwas haben, wegen banalen Sachen! Und wenn man das einfach abschaffen könnte, wenn jeder Mensch mal selber darüber nachdenken könnte oder würde: „Was wäre, wenn ich in dieser Situation stecke?“, dann würden die alle anders denken! Aber es gibt eben diese Meinungen, die [Leute, die] aus der Sicht des anderen nicht denken können, die denken nur: „Ich bin’s nicht, also kann ich ihn fertig machen, wie ich will!“ Das ist eben dieses falsche Denken, was die Menschheit besitzt! Und es läuft einfach zu viel falsch in unserer heutigen Gesellschaft!

[E.:] Wie stellst du dir eine ideale Gesellschaft vor?
Oh, eine ideale Gesellschaft! Das ist ungefähr so wie, wenn ich zu dir sag‘: „Du darfst jetzt jede Woche im Lotto gewinnen!“ Es ist so unwahrscheinlich, dass es passieren wird, aber eine ideale Gesellschaft wäre für mich einfach – hört sich jetzt vielleicht doof an, aber – Frieden überall! Also wieso gibt es Kriege?! Weil irgendjemand meint, irgendeinen Scheiß anzufangen und… das ist alles so unnötig! Man könnte so vieles regeln, dadurch, dass man eben nicht diese Vorurteile hat! Wenn jeder denken könnte – also wenn jeder die Einstellung hätte von… Man kann keine ideale Einstellung nehmen, aber… Wenn es keinen Rassismus geben würde, kein Mobbing, keine Vorurteile – wenn man sich untereinander verstehen könnte ohne Gewalt –, dann wäre es so viel einfacher und es würde so viel vereinfachen, weil… Es ist ja heutzutage nur noch ein Machtkampf! Überall. Es ist einfach nur noch ein Machtkampf! Und wenn dieser Machtkampf nicht da wäre, wäre auch mal einiges, vieles leichter!

[E.:] Wozu ist das Böse gut?
Das ist jetzt ein bisschen Ironie in diesem Satz „Wozu ist das Böse gut?“, oder?! … Wenn es das Böse nicht geben würde, dann wär‘ es genauso beschissen wieder… das ist wieder so ein Thema! Das Böse ist glaub‘ ich dazu gut, dass wir – wenn wir perfekt wären, dann wäre es ja… Was wäre dann heute, wenn der Mensch… dann würden wir jetzt noch im Garten Eden sitzen und würden einfach Apfel von den Bäumen essen, nur nicht von dem einen Baum! Weißt du, so kann man es eigentlich definieren und ich denke mal, die Menschheit wird sich schon weiter entwickeln, aber zur Zeit entwickelt sie sich einfach zurück wieder! Das ist komisch…

[E.:] Plotin schreibt dazu: „Hat ja doch die Schlechtigkeit selbst manches Nützliche und bringt auch viel Schönes hervor, z.B. alle Kunst-Schönheit, und regt zum Denken an, indem sie nicht in Trägheit schlafen lässt.“
Dieses Zitat stimmt! Genau, würde es nichts Böses geben, wäre ja auch viel Kunst nicht da und wäre auch viel Geschichte nicht da! Es wäre ja dann eigentlich nur eine friedliche, fortlaufende Geschichte und… Genau, es würde keine Geschichte geben! Es würde nur ein monotones, langweiliges Dasein schildern von uns allen Menschen und so ist auch ein bisschen Abwechslung dabei, also man sollte nicht abgrundtief böse sein, aber ein bisschen böse! Also ich denke, jeder hat schon einmal gelogen –und wenn es nur eine Notlüge war, das ist ja auch schön was Böses…

[Ein Chatteilnehmer schreibt:] Nur im Unterschied zum Bösen kann es Gutes geben.
Genau, das ist auch sehr richtig! Denn: Würde es nichts Böses geben, würde es auch nichts Gutes geben, denn dann würden wir das Gute gar nicht kennen! […]

[E.:] Nehmen Menschen eine Problemverschiebung vor, wenn sie sich auf Gott berufen und davon ausgehen, dass er alles richten wird?
Ja, ich denke schon! Denn man kann… gehen wir jetzt von der Schule wieder aus: Ich schreibe eine Klassenarbeit und ich lerne nicht darauf. Wie kann ich mich dann auf Gott berufen, dass er mir das alles beibringen wird innerhalb von Sekunden?! Dann kann ich mich ja auch nicht auf ihn berufen, dass er mir das auf einmal sagt: Damit ist das Problem ja nicht gelöst! Ich muss ja selber dieses Problem bewältigen! Jetzt könnte man aber auch sagen: Wird unser Tun und Handeln von Gott gelenkt? Also alles was wir tun, geht das von Gott aus? … Was ich überhaupt nicht glaube! Denn wenn Gott alles richten könnte und so, wieso gibt es dann so viel Leid auf dieser Welt, wieso gibt es dann Armut, wieso gibt es so viele Krankheiten und was weiß ich?! Wieso gibt es das alles? Daher glaube ich nicht so an Gott…

[E.:] Was hat Gott eigentlich erschaffen, damit er Gott werden konnte?
Boah, das ist mal ne Frage! Das ist eine gute Frage und ich glaub‘, die kann man gar nicht beantworten, da gibt’s keine Antwort drauf, oder? Ich glaube gar nichts, also geht ja nicht, oder? […] Nicht mal das Universum hat er erschaffen, denn es gibt so viele Universen und so viele Sonnensysteme […] … Ich glaube nicht, dass es ein Medium allein erschaffen kann?! So sehe ich das, das geht einfach nicht… Das ist eine sehr schwere Frage! […] (Liest den Chat.) Ja, wie kann sich Gott selbst aus Nichts erschaffen haben? Eben! Da ist eben auch wieder diese Überlegung: Gibt es überhaupt Gott? Und das glaube ich eben nicht, denn wie kann sich Gott aus Nichts erschaffen?! Einfach aus Nichts?! Die Frage ist aber auch, woher kam der Urknall, wenn am Anfang nichts war und dann auf einmal aus dem Nichts ein Universum entstand?! Wie kann das sein?! Ich glaube, das wird die Menschheit auch niemals rausfinden, weil das Universum so weit gestreckt ist und ich auch denke, dass es Parallelwelten gibt! Dass wir hier sind und dass es keine Ahnung wie viel – die Zahl kann man gar nicht aussprechen! – ja, Lichtjahre entfernt genau der exakte Planet ist wie hier, unsere exakten Namen mit unseren Körpern, aber andere Persönlichkeiten! Also andere Charakter, anderes Styling, komplett anderes Denken! Und das glaube ich, dass es das schon gibt!

[E.:] Was hältst du von der These, dass Gott sich mit Urknall selbst getötet hat?
Ui, voll geil! Also diese Fragen sind echt Gold wert! Das sind Denkerfragen, das sind richtige Denkerfragen und solche Fragen liebe ich, auch wenn ich nicht alle immer so gleich checke! (Im Chat schreibt jemand: Unsinn.) Nein, das ist kein Unsinn, das ist echt kein Unsinn! Also, das kann ja gut möglich sein! Wenn Gott… aber dann… Also wenn Gott vor dem Urknall da war, wo war er dann, wenn nichts da war?! Kann ja nicht sein, also… (Gestikuliert wild mit den Fingern.) Gott war hier, da und Urknall und puff! Und auf einmal war das Universum da! […] Irgendwie ist das zwar eine gute Überlegung, aber unwahrscheinlich, weil es muss ja etwas dagewesen sein, damit Gott etwas erschaffen kann und…
(Liest aus dem Chat: „Der Urknall ist nicht Zerstörung, sondern Erschaffung.“) Yannik, das würde ich nicht so sagen, dass der Urknall nur Erschaffung ist, der Urknall ist gleichzeitig auch Zerstörung von einem leeren Nichts, das heißt von leerem Raum und der Urknall ist auch die Zerstörung von vielem… Also, wenn jetzt nochmal ein Urknall wäre, wären wir wahrscheinlich weg! Weil der Urknall ist ja eigentlich… auch wenn die Sonne jetzt zerspringt, wenn die Sonne auf einmal Puff! macht, wird ein neues Universum erstehen und dann ist es auch erschaffen! […]

[Ein anderer Chatteilnehmer schreibt:] Der Urknall ist Verdichtung von Materie.
Ja, genau! Der Urknall ist Verdichtung von Materie!

[E.:] Der Urknall ist in erster Linie ein Prozess.
Ja, ist er auch: Ein Prozess.

[E.:] Wie erklärst du dir die Existenz von Menschen?
Existenz von Menschen erkläre ich mir so: Da viel darauf hindeutet, dass wir von Affen abstammen, denke ich auch, dass wir die Evolutionsstufe von Affen… dass wir da weiter Entwickelte sind und – ihr kennt bestimmt alle den Film X-Men?! – Ich glaube auch daran, dass – ich weiß nicht, in welchen Abständen – Tiere wirklich mutieren, weil wir sind ja von Affen mutiert […] bis zu Homo sapiens oder sapiens sapiens…

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Wäre nur irgend etwas ganz erklärt, so wäre alles erklärt.“?
Ja, ich denke mal, weil man kann nie alles gleich erklären, also man kann nie etwas exakt erklären! Es gibt auf nichts eine vollkommen komplett logische Erklärung! Weil sonst müsste man ja wiederum alles über sich selber [wissen], wieso ich das tue, wieso ich so handle! Und das weiß niemand! Also kann auch niemand exakt begründen, wieso er das tut! Und deshalb stimmt der Satz auch so. Weil mit dem Einen würde sich das Andere [auch] erklären! Also weil ich das gemacht hab‘, wurde das! Und wieso mache ich das? Weil ich so bin! Und wieso bin ich so? […]

[E.:] Mangelt es der heutigen Jugend an guten Vorbildern?
Ich glaube: Ja! Wenn du jetzt schaust: In jedem zweiten Musikvideo wird… Also gehen wir mal von den Rap-Videos aus und den ganzen anderen Liedern da: Wie kann man sich die als Vorbilder nehmen?! Klar, ich hör‘ die Musik jetzt auch, aber dass sich manche wirklich die so als Vorbilder nehmen… Vor allem: Die sind gar nicht so! Die singen das in ihren Texten, aber in Wirklichkeit sind sie nicht so! Und viele klammern sich halt an diese Texte und klammern sich an irgendwelche Vorbilder, die – keine Ahnung – Drogen nehmen, nur auf Schlägereien aus sind, was weiß ich… Und kiffen auch, und saufen… Keine Ahnung, da ist es doch kein Wunder, dass eine 12jährige irgendwo raucht und da rumsteht wie eine…

[E.:] Was sind für dich gute Vorbilder?
Ah, genau: Das ist auch wieder ein guter Einwand für mich! Es gibt auch gute Vorbilder! Also, es gibt auch Menschen, die total gut sind und die man sich als Vorbilder nehmen sollte! Aber leider ist die Jugend von heute so verblödet, dass sie sich einfach wirklich die falschen Vorbilder herausnehmen!

[Ein anderer Chatteilnehmer schreibt:] Wer ist dein Vorbild?
Wer ist mein Vorbild? (Räuspert sich.) Mein Vorbild? Es ist jetzt wirklich komisch… […] Es ist ein Klassenkamerad von mir, er ist Türke, und ja, er sieht sehr gut aus, ist gut gebaut, hat also wirklich Muskeln und was weiß ich… Und ich habe ihn mir eben als Vorbild genommen, weil: Er sieht wirklich gut aus, ich will meine Muskeln jetzt langsam auch trainieren, ich meine, zu diesem Körper hinkommen, den ich haben will! Aber er weiß, er könnte so Viele haben… Er könnte wirklich Jede haben, also er könnte sehr Viele haben, weil voll viele [Mädchen] stehen ja auf gut gebaute Männer! Aber er ist seiner Freundin wirklich treu! Er macht einfach keinen Scheiß! Und das ist heutzutage etwas, was sehr wenige Jungs machen: Sie verarschen einfach Mädchen und sowas geht einfach gar nicht und deshalb habe ich ihn mir als Vorbild genommen! Früher war das mein Vater, ja, früher war das mein Vater… Der ist auch jetzt noch mein Vorbild, aber nicht mehr so jetzt, also… Ich habe jetzt zwar fast den gleichen Beruf wie mein Vater, aber… Ja, als kleines Kind sagt man immer: Vater ist Vorbild, aber irgendwann verändert sich halt das alles… […] Aber theoretisch könnte man dich [Egregantius] wirklich [auch] als Vorbild sehen: Er stellt wirklich sehr sinnvolle, philosophische Fragen, über die man nachdenken muss und: Ja, ich bin einfach fasziniert von ihm! Ja, er bringt meinen Kopf jetzt noch zum Rauchen, also… es ist wirklich 1A, wie er… […] Ich liebe dieses Thema, über Dinge zu reden, die man nicht wirklich erklären kann, um darüber seine Meinung abzugeben! Und es ist heute echt der erste Abend… du kannst sehr gerne öfters vorbeischauen und mir solche Fragen stellen, über die man nachdenken muss! Wo man sich selber fragen muss: Wie ist das? Und darüber seine Meinung dann abzugeben… […] Würden wir alle so über das Leben nachdenken, über Zitate, über Philosophie und eben ein Denker sein… […]

[E.:] Ist der Mensch vernunftbegabt, oder nutzt er seine Vernunft allein, um tierischer als jedes Tier zu sein?
Die Frage ist sehr schwer! Sehr, sehr schwer! Ich denke mal: Viel Vernunft haben ja die meisten: Also die Menschen haben wirklich Vernunft und überlegen auch über ihr Tun und Handeln, aber dann gibt es eben auch so unvernünftige Menschen, die bringt man auch nicht mehr zur Vernunft, weil da einfach Hopfen und Malz verloren ist… Also, da kann man es einfach aufgeben, das [zu] probieren, das ist einfach vergeblich! Und ich glaube schon, dass der Mensch allein versucht, tierischer als jedes Tier zu werden… manchmal sind Tiere sogar vernünftiger. […]

[…] Vor allem Jugendliche denken eigentlich viel zu wenig über das Leben nach und es ist richtig schade, dass das erst mit dem Alter kommt, mehr darüber nachzudenken, wie was ist! …

[E.:] Was denkst du über den Satz „In einer Welt der Gedankenlosigkeit leidet kein Mensch so viel wie ein denkender Mensch.“
Das ist was Wahres, oder? Gedankenlosigkeit ist ja, dass kein Mensch denkt und dass eben nur ein Mensch nachdenkt und deshalb hätte er keinen Menschen, der genauso ist wie er, bzw. der auch nachdenkt über etwas! Ja, das ist so wie der Satz das sagt! Da leidet niemand so, weil man kennt es ja nicht anders, wenn alle gedankenlos wären und nur einer da wäre, dann würde ja niemand wissen, wie es ist, zu denken! Und da er weiß, wie es ist, zu denken, muss er am meisten leiden!

[E.:] Der Satz stammt von Stefan Dehn, einem Philosophenfreund von mir. Was denkst du hierüber: „Einst durfte man nicht wagen, frei zu denken; jetzt darf man es, aber man kann es nicht mehr.“
Der Satz ist eigentlich sehr wahr, denn früher durfte man ja wirklich nicht frei denken, es war ja keine Meinungsfreiheit! Sobald man seinen Mund aufgemacht hat, wurde man ja entweder geköpft, oder die Zunge wurde rausgeschnitten, was weiß ich? War ja so früher, man hatte einfach keine eigene Meinungsfreiheit und jetzt wo wir das einfach können – oder dürfen! –, jetzt kriegt irgendwie niemand mehr seinen Mund auf: Jetzt können wir das auf einmal nicht mehr: Und das beschreibt es irgendwie ganz gut!

[…] Ich werde heute nicht schlafen können, ich werde wirklich sehr viel noch über die Zitate und die Worte von DerEgregant nachdenken! […] Ich weiß nicht, ich glaub‘, ich hab‘ den falschen Beruf gewählt, ich will auch so Philosoph werden und über das Ganze nachdenken: Ich wollte auch schon immer ein Denker werden! … Das fand ich immer ganz interessant, nur ich hatte nie jemanden, mit dem ich darüber reden konnte, weil alle nur gesagt haben irgendwie immer: Was ist mit dir los, wieso denkst du über so einen Blödsinn nach?! – und irgendwann habe ich dann aufgehört, habe nicht mehr darüber nachgedacht und nur noch so selber abends für mich nachgedacht: Wieso ist das so? Und wie kann man sich das erklären?

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Wer keine Rolle spielt, kann er selbst sein.“?
Das ist genau das, was ich vorhin auch gesagt hab‘, bzw. gemeint hab‘: Es gibt wenig Leute, die einfach so sind wie sie selbst und sie wollen den anderen gefallen, schlüpfen somit in eine Rolle, die sie gar nicht selber sind, wie in eine Hülle: Außen bin ich so zu den anderen, so sehen die mich, aber von Innen bin ich ganz anders, aber ich bin nur so, weil ich den anderen gefallen will und weil die anderen mich sonst nicht mögen würden! Und das ist so auch wieder dieses Traurige in der Gesellschaft…

[E.:] Von Goffman gibt es zum Thema den soziologischen Klassiker „Wir alle spielen Theater“.
Ja, das ist auch so, weil Viele einfach nicht so sind wie sie selbst, sondern einfach jemand sind, damit die den anderen, der Gesellschaft gefallen… aber dabei spielen wir alle nur Theater, in Wirklichkeit sind wir dann ganz anders!

 

YouNow-Gespräch mit Walvater

Dieses Gespräch vom 9.3.2015 dauerte etwa 10 Minuten

 

[Egregantius:] Was macht dein Leben lebenswert?
Wie soll ich das denn verstehen?! Freundschaft, ne? […] Freundschaft, Brüderlichkeit, Kameradschaft… [Da] bin ich ehrlich, das ist ein Grund zum leben! Weil sowas hat man nicht so oft im Leben…

[E.:] Was macht eine gute Freundschaft aus?
Eine gute Freundschaft, was das ausmacht? Dass man Mann für Mann immer an einer Seite steht, egal, was passiert! Guck mal, ich und mein bester Freund zum Beispiel, ne, wir haben zwar nicht nen guten Kontakt, aber ich weiß zu 100%, egal was ist: Ich kann mich immer auf ihn verlassen! Eine wahre Freundschaft erkennst du nur dran, wenn es wirklich hart auf hart kommt! Ob jetzt ne Wichserei [?] bevorsteht oder auch wenn du zu Gericht musst, wegen falschen Verdächtigungen und so weiter… […] Danke für’s Fanwerden! Wenn du irgendwie Fragen hast oder wenn du mal Hilfe brauchst, steh‘ ich [dir] bei Seite!

[E.:] Was sind für dich gute Vorbilder?
Boah, gute Fragen, Alter! Sagen wir mal so: Mein Vorbild ist leider schon unter der Erde, ne? Aber gute Vorbilder… Leute, die einen aufbauen! Guck‘ dir zum Beispiel Mike Tyson an, ne? Sein Vorbild war zum Beispiel Muhammed Ali: Einer der besten Boxer der ganzen Boxgeschichte! Ne, also lecko mio! Und mein Vorbild war mein Vater und ganz ehrlich gesagt: Auf das Vorbild kann ich scheißen! Ich will jetzt auf jeden Fall ein Vorbild für meinen Sohn werden – und auch sein! Ganz egal, was passiert! Ei, ich würde meinem Kind niemals das antun, was mein Vater mir angetan hat!

[E.:] Ein guter Vorsatz!
Oh ja, das stimmt!

[E.:] Wie alt ist dein Sohn?
Mein Sohnemann ist jetzt 3 Monate und 1 Woche glaub‘ ich alt! Ja…

[E.:] Was hat dich dazu bewogen, hier zu streamen?
Keine Ahnung, ich hatte Bock drauf! Was sollen überhaupt diese Fragen?! […]

[E.:] Glaubst du, dass das, was du hier tust, einen Mehrwert für dich hat?
Ja, Mehrwert schon: Weil so lernt man auch Leute kennen, ne? Sagen wir mal so: Das ist ja im Endeffekt nix weiter, als wenn du in ne Kneipe hingehst, ne, und Leute ansprichst und dich mit denen gut verstehst und trallala… ist doch im Endeffekt genau dasselbe! Nur dass das jetzt online ist und mich da manche anschreiben und ich im Stream halt rede!

[E.:] Hast du ein Lebensmotto?
Ja: „Fight for your rights!“ Also: Kämpfe für deine Rechte! (Pause.) Und gib niemals auf!

[E.:] Interessierst du dich für philosophische Themen?
Nein, überhaupt nicht! Für Philosophie kann man mich nicht begeistern!

[E.:] Was soll nach deinem Tod von dir in Erinnerung bleiben?
Dass ich für meinen Sohn, für meine Freunde, Familie alles getan hätte! Und dass ich nicht will, dass sie traurig sind: Im Gegenteil! Ich passe nach Walhalla [und reserviere?] Plätze vorher für die Leute, die mir wichtig sind, die mir nahestanden! Und… ganz ehrlich? Man soll mich so in Erinnerung halten, wie ich gelebt‘ hab… und wie ich auch war! Nicht, dass ich tot bin oder so, im Gegenteil: Ne, und dass ich auch gerne die [Böhsen] Onkelz gehört hab‘, alles Drum und Dran! Also sowas soll sich einbrennen, sowas: Dass man nicht aufgeben soll! Und dass ich es auch nie getan hab‘! … (Im Hintergrund läuft „Ein Teil von mir“ von Sido. Schweigen. Der Gesprächspartner scheint sehr nachdenklich geworden zu sein, Abbruch des Streams ohne Verabschiedung.)

YouNow-Gespräch mit K.91

Das Gespräch dauerte etwa 40 Minuten

 

[Egregantius:] Was macht das Leben lebenswert?
Was das Leben lebenswert macht? Ehm, das ist ne gute Frage! (Lacht.) Ja, was macht das Leben lebenswert? Ich glaub‘ Glück, ja, wenn man glücklich ist, ist das Leben irgendwie schon cool! Ehm, Sorgenfreiheit ist fett, auf jeden [Fall]! … Und vielleicht der passende Partner, der mir das Leben ein bisschen lebenswerter macht! … Ich glaub‘, anderen Leuten zu helfen, macht das Leben lebenswert! Wenn man dafür sorgt, dass andere Menschen glücklich sind, überträgt sich das auch auf einen selber! Ich hoffe, deine Frage ist damit beantwortet?!

[E.:] Hast du ein Lebensmotto?
Ja, man sollte jeden Tag genießen und sich nicht über alles und jeden aufregen, sondern einfach alles so nehmen, wie es ist und das Beste daraus machen! Du bist selber des eigenen Glückes Schmied, oder wie sagt man? […] Ja, das ist das!

[E.:] Kennst du ein kluges Zitat?
Äh… „Dumm ist der, der Dummes tut!“ (Lacht.) Forrest Gump! Oder „Wir denken zu viel und fühlen zu wenig!“ Charlie Chaplin. […]

[E.:] Führst du eher ein lustbetontes, oder ein moralisches Leben?
Also, wenn ich die Frage jetzt richtig verstanden habe, dann heißt das, dass ich das mache, worauf ich Bock hab‘ und was mir Lust macht, oder das, was andere denken, dass ich das tun sollte? Nein, ich mach‘ das, worauf ich Bock hab‘! Auch wenn ich weiß, dass es manchmal nicht das Richtige ist… Wenn ich mir dabei gut vorkomme und mich dabei gut fühle und ich glücklich bin dadurch, dann werde ich das auch tun! […] Du bist bis jetzt der Chilligste, der mich hier zufragt! Das sind Fragen, die regen einen zum Nachdenken an!

[E.:] Was läuft in unserer Gesellschaft eigentlich falsch?
Was in unserer Gesellschaft falsch läuft? Ehm, ja, einiges, ne! Ja, wo soll ich da anfangen? Also, puh, einiges auf jeden Fall! Du musst auch schon etwas Spezifischer werden, so ich weiß nicht auf was bezogen du das jetzt meinst, also ich finde in unserer Gesellschaft läuft es komplett daneben eben.

[E.:] Beutet der moderne Mensch sich selbst aus?
Ja, auf jeden Fall macht er das! Irgendwann gehen wir alle vor die Hunde, weil der moderne Mensch einfach das, was er braucht, sich selbst nimmt, um daraus Profit zu schlagen! Das einzige, was diesen modernen Menschen noch interessiert, ist Geld! Und viele denken, dass ohne Geld gar nichts geht, aber das ist nicht wahr! […]

[E.:] Wie stellst du dir eine ideale Gesellschaft vor?
Ja, auf jeden Fall wie ich mir diese ideale Gesellschaft… puh, wie stelle ich mir die vor, ja… Es gibt viele Gründe, warum man meckern kann, aber erstmal einen Weg zu finden, es besser zu machen, ist –glaube ich –, auch nicht so einfach! […] Ja, auf jeden Fall mehr Gleichberechtigung! Auch bezüglich Löhne, Arbeitszeiten und ja allgemein halt, mehr sozial sein! So nicht, dass, wenn man Geld hat, einfach angesehen in dieser Gesellschaft ist! So arme Leute sind halt weniger wert in deren Augen wie Leute, die viel Geld haben! Was zum Beispiel auch wieder… Wenn man so ne Strafe hat, wie ich, ich hab‘ meinen Führerschein verloren, weil ich gekifft hab‘ und musste halt jetzt ne Unmenge an Geld bezahlen und für Leute, die nicht so viel Geld verdienen ist das halt schwierig und…

[E.:] Sollte die Gesellschaft noch liberaler werden, oder sind wir in vielen Dingen jetzt schon zu tolerant?
Ne, eigentlich nicht, also ich meine in manchen Dingen könnte man toleranter sein, in manchen ist es aber mit dem Strengheitsgrad – oder wie immer man das nennt – schon richtig so: Ich meine, bei Straftaten, bei denen andere Leute zu Schaden kommen, ist das schon richtig, aber in manchen Dingen könnte man toleranter werden: Ja, auf jeden Fall!

[E.:] Was soll nach deinem Tod von dir in Erinnerung bleiben?
Ja, was ich halt für ein Mensch war! […]

[E.:] Ist Selbsttötung unmoralisch, oder kann sie gerechtfertigt sein?
Ich kann’s nicht beantworten, echt nicht! Kann gerechtfertigt sein, würde ich sagen, weil Leute, die den Tod verdient haben und das einsehen… Wobei, es hat niemand den Tod verdient! Ach, das ist ne schwierige Frage! […]

[E.:] Kann es beruhigend sein, darum zu wissen, dass man sich theoretisch jederzeit selbst töten kann?
Also ja, es kann beruhigend sein, weil wenn du irgendwelches Leiden hast, was du einfach nicht mehr aushältst, […] Also, ich finde, es kann beruhigend sein, wenn man sich selbst töten kann, weil wenn du solches Leiden hast, dass du damit nicht mehr klar kommst und selbst abdrehst und du den Tod als besseres Ende siehst, klar kann das beruhigend sein! Wobei ich diesen Schritt niemals gehen würde, aber viele tun’s ja einfach!

[E.:] Hast du Angst vor dem Tod?
Nein, ich habe keine Angst vor dem Tod! Das Einzige, wovor ich Angst habe, ist, dass die Menschen, die mich lieben und mögen, dass ich die halt alleine lasse… deswegen fürchte ich mich da ein bisschen vor! Aber ich glaub‘ mal, wenn’s soweit ist, dann ist‘s soweit! Und deswegen: Genieße jeden Tag, ne! Es könnte der letzte sein…

[E.:] Ja, wenn der Tod da ist, bist du nicht da: Kein Grund also, vor dem Tod Angst zu haben!
Ja. (Lacht.) Genau, der Tod nimmt meinen Platz ein! … Ich hoffe zwar, dass wenn ich sterbe, dass ich den Leuten…

[E.:] Wo siehst du dich 10 Jahren?
In 10 Jahren? Wo sehe ich mich in 10 Jahren? In meiner Strandhütte auf Hawaii in ner Holzliege, aus Kokosnüssen Milch trinkend! (Lacht.) Da sehe ich mich in 10 Jahren!

[E.:] Kannst du dir ein Leben ohne Internet vorstellen?
Ja, klar kann ich das! Ich würde das sogar begrüßen, wenn es ein Leben ohne Internet geben würde! Wie man das Internet so nutzt für irgendwelche Dinge die sinnvoll sind, ist ja alles cool so, aber mittlerweile ist das Internet ja schon so weit, dass man wirklich […]
Jeder kann seine Ziele erreichen! Das ist halt nur die Willensstärke, die zählt!

[E.:] Ist der Mensch zur Freiheit verurteilt?
Jeder Mensch sollte das Recht auf Freiheit haben, wenn du das so meinst! Aber in dieser Gesellschaft wird man ja durch Arbeit und sämtlichen anderen Schwachsinn davon abgelenkt, was eigentlich passiert! Ich bin der Meinung, dass auch Gras, also Kiffen nicht legalisiert wird, weil Menschen sich dann zu sehr Gedanken machen über das, was eigentlich passiert! Und deswegen wird das nicht legalisiert und deswegen geht man auch arbeiten, damit man sich irgendwie ablenkt und diese Gesellschaft oder die Regierung packt deinen Tagesplan so voll, dass du einfach keine Zeit hast, dir über das Eigentliche deine Gedanken zu machen! Damit denen keiner auf die Schliche kommt, was die da für ne Scheiße abziehen!

[E.:] Was hat dich dazu bewogen, hier zu streamen?
Langeweile. Übelste Langeweile. […] Mann, ich möchte mich mit meinen Mitmenschen austauschen!

[E.:] Glaubst du, dass das, was du hier tust, einen Mehrwert für dich hat?
Also jetzt nachdem ich mit dir gestreamt hab, auf jeden Fall! Weil man lernt ja immer weiter und warum nicht auch… ich finde, man lernt am besten durch Gespräche mit anderen Personen! Durch Erfahrungen, die man dadurch sammelt und Informationen, die man kriegt und das erweitert dein Meinungsbild und deine Ansichtspunkte: Du hast viel mehr Ansichtspunkte, wie du Sachen betrachten kannst, wenn du die Meinungen von anderen gehört hast und du kannst dir daraus dann dementsprechend komplett ein neues Bild machen: Also ja, es hat auf jeden Fall einen Mehrwert, glaube ich! Viele sind natürlich auch einfach – machen irgendeinen Schwachsinn oder was – aber ich mein‘ ich bin in meinem Freundeskreis auch so, aber wenn mir jemand so wie du mit wirklich sinnvollen Fragen kommt, warum nicht? Klar. Man lernt doch jeden Tag, man lernt nie aus!

[E.:] Ist der Livestream für dich ein Tor zur Welt, oder bist du mit dem Livestream in der Welt?
Der Livestream ist auf jeden Fall ein Tor zur Welt insoweit, dass ich Kontakt mit Menschen habe, mit denen ich sonst nicht in Kontakt treten würde, weil sie halt entweder zu weit weg wohnen, oder ja, hauptsächlich eben zu weit weg wohnen, oder ich sie einfach nicht ansprechen würde, wenn ich sie irgendwo sehen würde und… doch, ja. Und ich bin natürlich auch in der Welt mit dem Livestream so: Menschen gehen ja auf meinen Stream und gucken und man tauscht sich aus und das würde man halt sonst nicht tun!

[E.:] Hast du einen Berufswunsch?
Ich bin ja schon am Arbeiten, meinen Traumberuf mache ich grade: Also ich bin Metallbauer und wollte auch immer schon Metallbauer werden und bleibe das auch… ja, ich bin zufrieden mit meiner Arbeit! Könnte natürlich besser bezahlt sein, weil man ohne Geld ja nichts ist in dieser Gesellschaft… wären wir wieder bei dem Thema… und aus dieser Höhle erstmals rauszukommen ist schwierig!

[E.:] Hat das Leben einen Sinn?
Was hat das Leben für einen Sinn… Ja, man lebt, um zu leben, oder? Glücklich sein. Du musst jeden Tag darauf atmen [!], dass du glücklich bist! Auch wenn das manchmal Sachen sind, die dich zurückwerfen könnten: Wenn die dich glücklich machen, sind die auf keinen Fall falsch! Der Sinn des Lebens, ist, deinem Leben einen Sinn zu geben! Und wenn Fliegen einem Fliegengitter nachfliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach, nä? […] Ich würde ja gerne mal deine Antworten auf diese ganzen Fragen hören…

[E.:] Glaubst du, dass es etwas gibt, was die Welt im Innersten zusammenhält?
Was die Welt im Innersten zusammenhält, ist Liebe! Weil wo keine Liebe ist, entsteht Hass. Und Hass sorgt dafür, dass Menschen auseinandergehen. […] Nur wer nicht geliebt wird, hasst!

[E.:] Wie erklärst du dir die Existenz von Menschen?
Evolution, mein Freund! Evolution. Ja. Alles eine Frage der Evolution! (Im Chat schreibt jemand etwas zum Thema Wissenschaft.) Wissenschaft?! Glaubst du, dass Wissenschaftler Menschen erfunden haben? Dafür müsste es erstmal Wissenschaftler geben, was wiederum Menschen sind, das geht nicht, das ist ein Widerspruch!

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.“?
Nein, weil das „krank“, was du hier geschrieben hast, bezieht sich ja nicht auf den Gesundheitszustand, sondern die kranke Gesellschaft ist einfach, was die macht, so wie die mit Mitmenschen umgeht: Das ist krank! Also krank in dem Sinne von „Nicht okay!“, aber nicht in dem Sinne von „krank“ wie durch eine Infektion!

[E.:] Der Satz ist natürlich im übertragenen Sinne zu verstehen.
Ich hab‘ es glaube ich voll falsch angegangen… (Lacht.) Ich habe die Frage falsch verstanden, glaube ich, Moment! […] He, das ergibt auf jeden Fall Sinn, der Satz! Weil, ja, es ist eher ein Zeichen von Stärke sich in dieser kranken Gesellschaft wiederzufinden und sich da zu integrieren! […]

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Wäre nur irgend etwas ganz erklärt, so wäre alles erklärt.“?
Willst du damit sagen, dass man alles nur ein bisschen erklärt, und einem deswegen alles unsinnig vorkommt? (Lange Pause.) So, man lässt uns in dem Unwissenden? Aber wiederum, wenn alles erklärt wäre, würde man weniger nachdenken und sich weniger eigene Meinungen machen, was wieder zu Konversationsverlust führt… also mit uns verblöden lässt… (Lange Pause.)

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Wer keine Rolle spielt, kann er selbst sein.“?
Ja, das stimmt! Viele Menschen verstellen sich ja, um anderen Leuten zu gefallen und somit sind sie nicht sie selbst! Wenn jeder er selbst wäre… gäbe es keine Filme! (Lacht.) Eigentlich sind wir alle Schauspieler! Nicht alle, aber viele, ne Menge, fast alle… Ach ja… (Seufzer.)

[E.:] Von Goffman gibt es zum Thema den soziologischen Klassiker „Wir alle spielen Theater“.
Ja, genau! „Wir spielen alle Theater“, genauso sieht’s aus! Es gibt keinen Menschen, der irgendwann mal nicht irgendwas gemacht hat, und darauf gelogen hat, sich verstellt hat, um irgendjemand anders zu gefallen, oder zu profitieren!

[E.:] Was denkst du hierüber? „Einst durfte man nicht wagen, frei zu denken; jetzt darf man es, aber man kann es nicht mehr.“
Ähm, ja. Ist wahr! Also früher wurde man für seine eigene Meinung ja gehängt, oder verbrannt, oder was auch immer, im Mittelalter, in der Zeit so… Und heutzutage muss man einfach das denken, was einem die Medien sagen und die Regierungen! Du hast keine Chance mehr, deine eigene Meinung – ja, du kannst deine eigene Meinung preisgeben, aber sie wird einfach nicht anerkannt und alles was anders ist, wie das, was man so durchs Fernsehen oder so eingetrichtert bekommt, soll ja falsch sein… Deswegen gucke ich auch keine Nachrichten, oder überhaupt Fernsehen, weil es alles nur Schwachsinn ist, was die einem da einverklickern! … Richtig, habe ich das richtig verstanden?
Es gibt ein Experiment, da bezieht man das Verhalten der Gesellschaft auf einen Frosch: So, packt man jetzt den Frosch in eine Schale Wasser, bleibt der Frosch da drin: Packt man den Frosch in eine Schale mit heißem Wasser, springt er sofort wieder raus! Wenn man den Frosch aber in eine Box packt mit Wasser und dieses langsam erhitzt, bleibt der Frosch da solange drin, bis das Wasser kocht und er stirbt… Und genauso ist das mit der Gesellschaft auch: Wenn man alles – die ganze Scheiße! – einfach nur langsam auf die Gesellschaft loslässt, akzeptieren die das gewöhnlich und handeln dann eben einfach wie Maschinen, aber auf einen Schlag würden wir alle ausflippen! […] Die machen uns langsam zu dem, wie sie uns haben wollen, und nicht, wie wir sein wollen! … Habe ich deine Frage jetzt richtig verstanden?

[E.:] Was ist schon Verstehen?
Genau! Und wann hat man verstanden? Hat man verstanden, wenn man selbst viel logischer erklärt, oder… das ist schwer… Ey, du machst mich fertig! (Lacht.) Das ist krass, mit dir will ich noch öfter mal streamen, das ist auf jeden Fall cool, Mann! Auf jeden. Von dir sollte es mehr Leute geben!

[Frage eines anderen Chatteilnehmers?] Glaubst du an Gott?
Ich glaub‘ nicht an Gott, dafür ist zu viel Scheiße passiert! Das ist einfach… Gott ist einfach da, weil die Menschen früher keine Ahnung hatten und auch kein Verständnis dafür haben konnten – oder hatten –, wie alles entstanden ist: Ob es so wirklich entstanden ist… ich meine, da muss sich jeder ein eigenes Bild drüber machen, aber ich glaube nicht, dass es Gott gibt! Ich glaub‘ auch nicht an höhere Kräfte, oder irgendwelche Geister, oder… es gibt vielleicht irgendwelche elektromagnetischen Felder, die irgendwas beeinflussen…

[E.:] Wozu ist das Böse gut?
Das Böse ist zu nix gut! Höchstens, um vom Guten bekämpft zu werden…

[E.:] Aber an die Liebe glaubst du?
Ja, an die Liebe glaube ich natürlich! Wobei die Definition von Liebe für jeden Menschen unterschiedlich ist… Ich glaube, Gott ist einfach ein anderes Wort für Evolution!

YouNow-Gespräch mit dem 16jährigen M. A. am 7.3.2015

Das gesamte Gespräch erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 50 Minuten

[E.:] Was macht das Leben lebenswert?
[M. A.:] Die Frage finde ich sehr gut von Ihnen! Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, man kann darüber nicht wirklich ein Urteil fällen, weil die Menschheit noch nicht so weit ist, meiner Meinung nach und man überhaupt nicht weiß, warum wir Menschen auf der Welt sind! Im Endeffekt hat sich die Natur so erschaffen, wie sie es für richtig hält, sie hat uns Menschen dazu geboren. Es gibt halt Menschen, die sagen: Ja, wir greifen zu sehr in die Natur ein! Aber ich denk‘ mal, dass das die Natur einfach zulässt: Ich denke, es gäbe locker Möglichkeiten, dass die Natur sagen würde – ja wenn wir jetzt irgendwie zu viel bauen –, dass sie halt irgendwas macht dagegen, weißt du, was ich meine? […] Ich finde, man kann darüber nichts so richtig sagen, weil man halt überhaupt noch nicht weiß, warum wir überhaupt auf dieser Welt sind, was für einen Zweck wir Menschen in der Natur haben, was wir überhaupt machen sollen in der Natur…

[E.:] Ich wollte mit der Frage eigentlich auf etwas anderes abzielen…
[M. A.:] Ach, so meinst du das! Auf welche Dinge ich Wert lege? Nee, ja, ich bin nicht so einer, der immer so kompliziert formulierte Sachen versteht…

[E.:] Die Frage ist, was das Leben für dich lebenswert macht.
[M. A.:] Ich lege auf jeden Fall Wert auf Bildung, dass ich nicht unwissend durch die Welt laufe, weil ja viel die Politik, die Medien – vor allem die Medien! – beeinflussen Leute, dafür dass sie dann halt immer um dieselbe Uhrzeit [senden?], weil ich ja dann halt vor dem Fernseher sitze und sich viele Leute für andere Sachen eben nicht interessieren… Für mich ist es wie gesagt wichtig, mich zu bilden, ein bisschen was zu erfahren: Wieso, weshalb, warum? … und warum unser Staat so läuft. […] Auf was ich weiterhin viel Wert lege? Auf jeden Fall auf ehrliche Menschen! Ich finde das – keine Ahnung, vielleicht bin ich jetzt zu eingelullt –, aber wichtig ist, dass du mit den richtigen Menschen… du brauchst nicht das meiste Geld zu haben! Du brauchst auch nicht die beste Gesundheit zu haben, wenn du Menschen hast, die immer an deiner Seite sind! […] In meinen Augen ist Bildung… ich zähle jetzt nicht Schule irgendwie zur Bildung – wie zum Beispiel Mathe oder sowas ist für mich keine richtige Bildung! –, für mich ist Bildung: Um die Welt zu verstehen. Warum man überhaupt hier ist, ist ja die Frage, die Frage ist ja – Faust hast du natürlich auch gelesen – warum wir hier sind? Aber wir bilden allgemein in meinen Augen uns so unsre Meinung über die Welt: Wieso ist man hier? Wie überhaupt die Welt abläuft, wie die Welt einen beeinflusst, das ist für mich Bildung! Dass man ein bisschen versteht, was andere Menschen erreichen möchten, wie sie mit anderen Leuten spielen… das ist so in meinen Augen Bildung! […] (Unverständlich.) …Medien oder die Schule ist im Endeffekt überzähliger oder ich sage jetzt mal unnötiger Ballast, man könnte sich… Wenn man sich mehr mit anderen Themen oder mit den Weltereignissen beschäftigen würde: Was gerade in der Welt passiert, sollte viel mehr Menschen interessieren! […] Wenn du die Leute fragst, was auf der Welt grad los ist, dass man eigentlich kurz vorm 3. Weltkrieg eventuell schon steht und die einfach keinen Plan haben und sagen: Häh? Und denken gar nicht daran und sind dann den ganzen Tag nur auf Facebook und – was die noch interessiert? Keine Ahnung… Wie viel Likes die haben, weißt du, was ich meine? … Ja, Bildung ist sich mit dem Hier und Jetzt auseinanderzusetzen: Was auch gerade passiert, ist für mich Bildung! Jetzt mal am Beispiel Pegida: Die haben sich erstmal so aufgeführt, als wären sie keine Rassisten sage ich jetzt mal, oder Nazis… Jetzt kommen in den Reden wortwörtliche Aussagen aus Goebbels Sprache, also aus Goebbels – wie heißt das? – aus Goebbels Reden, genau: Sätze, welche Pegida genau genommen hat, dass es damit eindeutig Nazis sind für mich! Genauso! Das wissen die meisten Leute nicht, die gehen einfach so auf die Straße und unterstützen das dadurch! […] Die denken heute nicht! […] Ja, die Leute denken halt wirklich nicht, die akzeptieren was, stellen zu wenig Fragen, ganz einfach!

[E.:] Mangelt es der heutigen Jugend an guten Vorbildern?
[M. A.:] Ich denke mal nicht unbedingt, dass es an zu schlechten Vorbildern liegt: […] Es gibt immer noch sehr, sehr gute Menschen auf der Welt, die auch viel Wissen haben. Aber ich glaube, dass die Leute sich einfach kein Vorbild mehr nehmen! Ich denke mal, sie möchten sich nicht unbedingt sagen lassen, wie sie später sein sollen, sie wollen sich irgendwie selber entwickeln! Oder?! Es gibt schon weniger so die richtig guten Vorbilder, aber dennoch gibt es welche, aber die Jugend – also ich auch selber! – ich will mir nicht vorschreiben lassen! […] Ja, aber was heißt vorschreiben lassen? Kann man schlecht sagen. Ich denke einfach so, dass die Leute in der Schule auf Ego erzogen werden und damit auch zu Egodenken und sich nicht mehr so an anderen Leuten ein Beispiel nehmen… Ist einfach so! […] Ich guck‘ mir auf Youtube im Moment auch nix Normales, sondern nur Scheiße an…

[E.:] Was sind für dich gute Vorbilder?
[M. A.:] Für mich sind gute Vorbilder [Menschen], die vor allem auch menschlich sind. Leute, die keine… die Fragen bringen mich auch zum Nachdenken darüber, was ich mir zum Vorbild nehmen könnte! … Weil ich das nicht hab‘, es gibt keine Person, wo ich sagen würde: Ich will jetzt so wie die Person werden! Ich will mein Leben selber machen, ich will selber aus meinen Fehlern lernen, deswegen… Fehler gehören ja oft auch dazu, deswegen will ich grad nicht versuchen, alles perfekt zu machen… […] Die Frage „Was sind für mich Vorbilder?“ kann ich schlecht beantworten. […] Die größten Vorbilder könnten für einen Mensch so Mahatma Gandhi sein, oder diese Freiheitskämpfer, die wirklich für den menschlichen Frieden da sind! … Aber die kennen die meisten Leute halt gar nicht mehr! […] Aber für mich könnten so Sänger und Schauspieler keine Vorbilder sein! Weil es im Endeffekt so ist, dass es vielen, die in den Medien sind, schlecht geht, weil das alles gestellt ist… Wenn ihr irgendwelche Interviews seht, oder sowas: Denkt da nicht daran, dass die das grad so frei sagen, das proben die vorher nochmal durch, ganz einfach! […] Also, heutige Vorbilder?… Ich denke, es gibt bestimmt welche, aber ich will mich nicht so sehr damit beschäftigen, mir ein Vorbild zu suchen: Man muss selber viel lernen, weil wenn man sich selber weiterbildet, werden einem auch die groben Fehler nicht passieren! Klar, gehört dazu, auch mal auf’s Maul zu fliegen, ganz einfach! […]
Guck‘ mal, diese TV-Sender (selbst ZDF und sowas) die sind ja alle an diese Parteieinrichtungen angelehnt […], das heißt: Man wird da nicht alles erfahren! Man muss von vielen Quellen sich da was zusammensuchen, um ein bisschen was über die Welt zu erfahren, aber das mach‘ ich halt auch nicht, weil ich einfach die Zeit nicht habe und auch zu faul dafür bin… Aber ich finde einfach, wir sollten alle ein bisschen mehr mit offenen Augen durch’s Leben gehen! … […]

[E.:] Ist der Mensch vernunftbegabt, oder nutzt er seine Vernunft allein, um tierischer als jedes Tier zu sein?
[M. A.:] Meiner Meinung nach nutzt er seine Vernunft allein, um tierischer als Tiere zu sein! […] Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass der Mensch durch die Vernunft tierischer wird […]
Man wird auch automatisch manipuliert, unbewusst: Du merkst es nicht, trotzdem wirst du manipuliert, es ist einfach so! Ich kann dir auch nicht sagen, was man dagegen machen soll… Weil du bist ja immer auch von Medien umgeben: Ob im Auto, vom Radio, im Internet, von Werbung, vom Fernseher, von TV-Serien (ist ja auch Werbung)… […] Du wirst auch gerade manipuliert! Schau‘ mal, ich könnte auch jetzt genauso irgendwas erzählen, und da würde ich euch auch zum Teil beeinflussen… Es ist einfach so! […]
Es gibt einfach Leute, die denken im Leben überhaupt nicht nach, die laufen durch die Welt wie ohne Kopf, die bräuchten ihren Kopf gar nicht! Das Essen könnten sie sich noch hier in den Hals reinschieben, den Kopf brauchen die nicht. […] Es gibt auch so Leute, die reden da manchmal eine Scheiße zusammen, dass sie sich irgendwo selber zusammenreimen.
Eins noch zu dem Thema, dass der Mensch tierischer als ein Tier ist: Ein Beispiel. Das ist bei mir aber auch so, ich glaube, es ist menschlich, aber trotzdem ist es schlimm… Eine schlechte menschliche Angewohnheit!

[Frage eines anderen Chatteilnehmers:] Freust du dich auf etwas, wünschst du dir etwas ganz ganz dolle?
Ich nehme als Beispiel einen Fußball: Ich wünsche mir einen Fußball. Ich freue mich sehr auf den Fußball, ich muss ihn unbedingt haben! Ich bekomme ihn nicht, dann bin ich traurig, weil ich ihn unbedingt haben möchte! So. Einen Tag vor Weihnachten – ich weiß‘ ich bekomm‘ morgen den Ball – ich bin richtig happy zu Weihnachten! Ich bekomme den Ball, ich halte ihn eine Sekunde in der Hand – und freu‘ mich nicht mehr! Weil ich es habe. Was ist? Ich lege den Ball in die Ecke und ich möchte wieder etwas Neues haben! Daraus folgt, dass der Mensch nie zufrieden ist! Er wird niemals zufrieden sein! Also er will immer mehr haben, mehr Besitz, mehr Besitz, mehr Besitz…

[E.:] Was ist dir bei Freunden wichtig?
[M. A.:] Ganz klar, dass sie auf jeden Fall immer für einen da sind! Dass ich auch mit meinen Leuten über alles reden kann, […] Ehrlichkeit natürlich auch. Es muss halt alles stimmen mit meinem Freund! Ich denke, was mir bei Freunden wichtig ist, ist: Entweder funktioniert‘s, oder es funktioniert eben nicht: Ich kann jetzt nicht sagen… irgendwo belügt man sich auch mal mit seinen Freunden, ist klar, das gehört dazu! Es gibt halt Leute, mit denen funktioniert‘s einfach! […] Also, da ist schon so ne Vertrauensbasis da und man sollte sich auch immer fair gegenseitig behandeln, das sind schon so die wichtigsten Sachen!

[Aussage eines anderen Chatteilnehmers:] Menschen töten aus Spaß Tiere, nicht aus Hunger. Wir Menschen sind Unmenschen.
[M. A.:] Ja, wobei ich sagen muss: Das mit den Tieren ist natürlich klar, aber so ist ja die Nahrungskette aufgebaut: Im Endeffekt übertreiben’s vielleicht manche wirklich mit den Tieren! Es gibt so manche Tiere, da habe ich auch so Mitleid und denke immer: Warum esse ich Tiere, Tiere haben auch ein Leben?! Aber wenn uns ein Tier tötet, ich sag‘ jetzt zum Beispiel mal ein Kampfhund, das passiert ja manchmal – ich habe selber einen kleinen Hund – und ich finde es Schwachsinn, dass Kampfhunde so eingestuft werden als gefährlich, was völliger Schwachsinn ist, weil es nur auf die Erziehung des Hundes ankommt! Pitbulls sind Familienhunde! Wenn ihr mal einen richtigen Pitbull –oder im Internet gibt es auch Videos von Pitbullhunden, was das für liebe Familienhunde sind, das glaubt ihr gar nicht! Aber wie gesagt: Dass Menschen Tiere töten, gehört zum Teil mit dazu! Wir übertreiben’s vielleicht mit der Massenzuchthaltung, das ist nicht Sinn und Zweck, aber im Endeffekt stehen wir oben an der Nahrungskette! Wir werden nicht gefressen, wir sind eigentlich das Oberste der obersten Tiere, auch wenn manche von uns manchmal von Haien und Krokodilen gefressen werden… Aber im Endeffekt sind wir Menschen, die eigentlich alles fressen, jedes Tier!

[Ein Chatteilnehmer schreibt?] Wie Krieg zum Beispiel!
Krieg hat nix zu tun damit, dass man sein Land verteidigen möchte: Viele denken immer: Ja, wir führen einen Krieg für unser Land: Ich beschütze unser Land! Völliger Schwachsinn! Das Einzige, was ihr macht, ist, dass ihr für irgendwelche Politikerärsche, die mit ihrem fetten Arsch einen Stuhl aufheizen, die nen Haufen Kohle haben… nur, damit die ihren Willen durchsetzen, da denkt ihr immerzu, dass das Land bedroht ist? […] Und Krieg kommt immer zustande durch politische Unstimmigkeiten, das heißt durch die Politiker sozusagen und was die im Endeffekt glauben! […]
Wir machen ja auch mit dem Autofahren die Welt kaputt, mit dem CO2-Ausstoß, mit der Überdüngung mit Stickstoff! Was passiert bei der Überdüngung mit Stickstoff, bzw. durch die Abgase? Durch die Überdüngung mit Stickstoff wachsen zwar die Nadelbäume und Laubbäume schneller, und da verbrauchen die Bäume durch den Stickstoff, durch Abgase zum Beispiel verbrauchen sie die im Boden enthaltenen Mineralien zu schnell! Daraus folgt im Endeffekt eine Fehlernährung der Bäume, und dadurch bilden sich die Wurzeln nicht richtig aus: Und das ist das Problem! Das heißt, das macht nicht irgendwie die Bäume kaputt, sondern es tut nur im Endeffekt die Wurzelbildung einschränken. Und wenn sich die Wurzeln nicht richtig ausbilden können, können sie auch das Wasser nicht richtig aufnehmen. Kommt es dann aber zu einer Trockenperiode, oder wird es irgendwann ein heißer Sommer und es weht auch noch ein starker Wind, dann knicken halt die Bäume weg und die Bäume werden dadurch auch krank sozusagen, Bäume können ja auch Krankheiten kriegen, wie wir Menschen auch! […] Heut ist echt ein krasser Stream, Mann! Ich bin ja meist immer so auf Fun, aber heute ist echt ernst!

[E.:] Beutet sich der moderne Mensch selbst aus?
[M. A.:] Klar beutet sich der Mensch gegenseitig aus! Fängt schon an beim Betrügen, beim Belügen, beim einfach allem: Das ist eindeutig, finde ich! Weil der moderne Mensch beutet sich gerade gegenseitig aus! Eben desto weiter geht die Generation, desto mehr beutet man sich gegenseitig aus! Guck mal, die Ausbeutung fängt im Endeffekt schon beim Arbeiten an! Da gibt’s Leute, die arbeiten in Jobs, die sehr wichtig sind und werden ausgebeutet! Es ist nur ein Beispiel, vielleicht grad ein schlechtes Beispiel, aber ein Beispiel, was gerade alles mit der Ausbeutung in Begriff können [?] […] Beutet der moderne Mensch sich selbst aus? Ist einfach so, auch unter Menschen. Das ganze Leben besteht ja nur aus Ausbeutung… Heut gönnen sich die Menschen auch viel zu wenig, ganz ehrlich!

[E.:] Was läuft eigentlich in unserer Gesellschaft falsch?
[M. A.:] Punktgenau kann ich das nicht nennen: Es läuft eigentlich so ziemlich alles falsch, was überhaupt falsch laufen kann! Wie du wahrscheinlich selber weißt, stehen wir kurz vorm 3. Weltkrieg – was die meisten Menschen aber noch nicht kapiert haben –, oder nicht kapieren wollen, oder hier zum ersten Mal erfahren… […] Ich würd‘ sagen, es läuft so ziemlich alles falsch! […] Fängt schon bei dem Abhören an! Unsere Gesellschaft… es geht nur noch um Macht und Geld in der Gesellschaft! Wer am meisten Macht und wer am meisten Geld hat, ganz einfach! Wer am meisten Geld hat, hat am meisten Macht, bestimmt am meisten und dann wollen die Leute das so machen, dass sie noch mächtiger werden, noch machtvoller… Wie gesagt: Es ist im Prinzip wie mit dem Fußball: Die Menschen werden nie zufrieden sein! Wer einmal viel Macht hat, will noch mehr, will mehr, will die ganze Welt haben!

[E.:] Wie stellst du dir eine ideale Gesellschaft vor?
[M. A.:] Eine ideale Gesellschaft kann es nicht geben! Die wird es nicht geben, so wie es… Beispiel: Wenn es nur gute Menschen gibt, gibt’s keine schlechten und weil es keine schlechten gibt, gibt es keine guten Menschen! Eine Gesellschaft kann nie perfekt sein, kann nie ideal sein! Da es immer Leute gibt, welche das Nachsehen haben und immer Leute gibt, die mächtiger sind! Es wird nie eine ideale Gesellschaft geben! […] Die Welt besteht nur dadurch, dass es halt negative und positive Aspekte gibt!

[E.:] Sollte die Gesellschaft noch liberaler werden, oder sind wird jetzt schon zu tolerant?
[M. A.:] Zu tolerant?! Ich denke, wir sind viel zu untolerant! Siehe Ausländer, die werden in ihrer Heimat abgeschossen, vertrieben, bedroht! Die wissen, wenn irgendwelche anderen Leute in ihrer eigenen Heimat sie in ihre Finger kriegen, werden sie sterben… Und diese Ausländer, die flüchten, die bezahlen eine Menge Geld dafür, dass sie zum Beispiel mit Schiffen nach Europa kommen und dann tut der Schiffführer oder der Kapitän verlässt ungelogen [das Schiff], bringt die Flüchtlinge mitten auf’s Meer, oder bei der Küste davor, also schon ein Stück weiter davor, dann steigt er aus und wird abgeholt von einem Helikopter und dann fliegt er wieder zurück und dann lässt er die Flüchtlinge alleine auf dem Meer mit den Schiffen treiben, macht sich auf und sieht zu, wie sie ans Land gespült werden [unverständlich] nicht überhaupt eine Falle ist, deswegen kommen nicht alle Flüchtlinge überhaupt bei uns an, die dann irgendwo auf dem Meer herumtreiben und wenn dann bei uns solche Pegida-Leute, die Nazis, die sagen immer „Ausländer sind schlecht!“ ist schon mal sowas untolerantes, weil diese Leute, die sowas sagen, meistens selber nichts in ihrem Leben erreicht haben und auch nichts erreichen werden! Klar, gibt es dann solche Sachen, die tolerant sind, obwohl es auch schon besser geht: Im Westen verdienst du mehr Geld, im Westen geht’s dir besser! Das würde ich jetzt mal so sagen, als kleine Behauptung! […] Aber wenn es schlechte Menschen gibt, werden sie auch anderen Menschen etwas Schlechtes zufügen! Wenn schlechte Menschen nur [einfach] sagen würden, für sich selber schlecht zu sein, aber kein Mensch ist ja da, um nur sich selber schlecht zu machen! Sie werden automatisch andere Leute in welchem Sinn auch immer schlecht machen, oder auch unglücklich machen! […]

[E.:] Hast du Angst vor dem Tod?
[M. A.:] Weißt du was? Mit der Frage habe ich mich schon einmal ganz gut auseinandergesetzt! Mir ist natürlich nicht ganz klar, wie ist es ist, tot, zu sein, aber ich muss ehrlich sagen: Ich habe keine Angst davor! Ich habe mir schon oft mal ausgemalt, wie wäre es, wenn ich mitten in der Nacht sterbe? Ich bin weg. (Schulterzucken.) […] Ich finde einfach, wir können nicht weit genug denken, um uns einen Tod vorzustellen! Du kannst nicht vorstellen, dass das Nix mehr ist! Ich kann mir nicht vorstellen, dass, wenn der Mensch tot ist… Guck mal, jetzt sagt man so, wenn der Mensch tot ist, sagt dir deine innere Stimme, die du im Inneren hörst… Du denkst weiter, du denkst, dass du in nem schwarzen… Also ich denke mir, wenn ich mir den Tod vorstelle, mein Gehirn ist schwarz, ich denke mir alles schwarz, aber ich denke trotzdem! Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, zu sterben! Oder wie es sich anfühlt? Aber Angst habe ich jetzt nicht, wenn ich mir vorstelle, zu sterben! … Es gehört im Leben dazu und du wirst geboren, um zu sterben! Ganz einfach. Prinzip des Menschen: Geboren, um zu sterben. Das war’s! Klar kann man den Altersprozess oder den Sterbeprozess noch mal hinausschieben, aber: Warum? Du wirst sowieso sterben. […] Aber auch eine sehr gute Frage! […] Aber ich habe wirklich auch keine Angst vor dem Tod: Ich bin weg, ne? Vor was ich vielleicht Angst habe, ist, was danach passiert? Gibt es sowas wie Himmel und Hölle? Woran ich natürlich nicht glaube, aber… […] Was denkt ihr, ist, wenn der Tod ist? […] Ihr denkt nach dem Tod noch, oder? […] Man kann sich ja nicht vorstellen, weg zu sein und dann ist nix mehr von einem da?! Erst war noch der Gedanke und dann ist nix mehr?! Wir Menschen denken immer, dass wir denken. Ist einfach so.

[E.:] Wenn der Tod da ist, bist du nicht mehr da. Kein Grund also, vor dem Tod Angst zu haben!
[M. A.:] Ich sag‘ ja [auch], man braucht keine Angst zu haben! […] Die Frage könnte ich mir stundenlang stellen, ich könnten einen ganzen Tag darüber nachdenken…

[E.:] Was soll nach deinem Tod von dir in Erinnerung bleiben?
[M. A.:] Ich möchte auf jeden Fall in Erinnerung bleiben! Ich strebe etwas an, dass ich etwas in meinem Leben schaffe, wo sich noch die nächsten 6, 7 Generationen an mich erinnern! Ich möchte später irgendwie mal in den Geschichtsbüchern stehen! Ich weiß nicht, was ich machen muss, oder machen möchte, aber ich möchte was machen, was für die Ewigkeit bleibt! Etwas Unvergessliches, ein Ereignis muss jetzt nicht unbedingt sein, dass ich irgendwie Millionär bin, oder irgendwas Großes gebaut habe! Ich möchte nicht in Vergessenheit geraten: Das ist klar. Und dann will ich auch, dass die Menschen, die mich kannten, nach meinem Tod natürlich immer einen positiven Eindruck [von mir] haben, das ist auch klar! […] Was ich früher für ne Scheiße mit Leuten gemacht hab‘, ist auch unnormal! Aber die landen auch auf dem Friedhof. […] Die Frage beschäftigt mich, was danach ist, was ist danach? Wenn ich jetzt so hier vor euch nachdenke, stelle ich mir nix vor, aber trotzdem denke ich, ich stelle mir immer vor, dass ich immer denken werde! Stellt euch mal vor, da ist einfach nix mehr von euch: Ihr könnt doch nicht einfach weg sein, dass nix mehr von euch existiert! […] Guck mal, was der Mensch ist: Der Mensch ist so eine krasse – ich sag‘ jetzt mal – Maschine: Was der Mensch alles kann! Wir können reden: Reden sind nur Schallwellen, das sind Schallwellen, welche wir wahrnehmen. Wir wissen noch nicht mal ansatzweise… dann habe ich auch gelesen und auch gehört von unserem Ethiklehrer, dass wir Menschen glaube ich nur 20% unseres Gehirns so nutzen. Aber ich kann nicht sagen, ob das so stimmt?! Aber wenn es wirklich stimmt, dass wir nur 20% unseres Gehirns nutzen, dann ist so viel da, was wir nicht nutzen! Kennt ihr den Film, der neulich ins Kino kam, Lucy, wo eine Frau 100% denken kann […] der Film ist halt eigentlich mehr für Action gemacht, aber ich habe mich wirklich mal damit beschäftigt und es ist wirklich so, dass der Mensch 100% denken könnte, 100% nutzen könnte? Ich mein‘, was wir jetzt schon auf die Beine bringen… also wenn das mit den 20% stimmt, dann können wir noch 5x mehr erreichen! Wir können 5x krasser werden! Das ist unnormal!

[E.:] Ist Selbsttötung unmoralisch, oder kann sie gerechtfertigt sein?
[M. A.:] Ich finde das nicht unmoralisch… Es gehört dazu! Jetzt nicht, dass ich die Frage so beantworte, wie du es vielleicht gedacht hast, aber ich mache immer viel mit Beispielen, weil ich das auch immer gut finde.
Wenn ein Mensch sterbenskrank ist, ein Mensch sich nicht wohl fühlt, ein Mensch sich auf dieser Welt nicht wohl fühlt, weil er die Welt nicht akzeptiert, finde ich, ist es jedem seine Entscheidung, wann er es beendet und wie er es beendet! Dann sind viele Menschen traurig, wenn sich jemand umbringt, aber… sterbenskranke Leute… Warum ist es denn bei uns in Deutschland so, dass man die nicht töten darf?! Dass diese ihr Leid jeden Tag ertragen müssen? Leute, die haben wirklich keinen Bock auf das Leben, Leute die wissen, dass sie eh bald sterben, denkt ihr wirklich, die haben Bock noch auf die scheiß Zeit?! Die wollen weg, die wollen es hinter sich haben! Mehr wollen die gar nicht!
[…] Du kannst einen Menschen schneller trainieren, das zu machen was du möchtest, als einen Hund: Wenn man Menschen richtig beeinflusst, sind sie wie Tiere: Sie fressen dir aus der Hand!

[E.:] Was denkst du über den Satz: „Einst durfte man nicht wagen, frei zu denken; jetzt darf man es, aber man kann es nicht mehr.“?
[M. A.:] Der Satz ist die Wahrheit! Ich denke, du meinst damit, dass früher freies Denken oftmals verboten war, siehe bei Adolf Hitler: Da durfte man sich nicht so bilden, da wurden die ganzen Bücher, welche ihn kritisierten, oder welche etwas über das Leben sagten, was er nicht für richtig hielt… man durfte sich früher nicht so äußern, wie heute! Man hat sich früher strafbar gemacht. Wenn man Sachen hinterfragt hat, wurde man bestraft, wenn man Fragen gestellt hat, wurde man bestraft! Man durfte nicht zu viel wissen, weil man dann eine Gefahr für die oberste Hürde darstellte. Heute ist es auch noch so! Warum gibt es diese ganzen Asi-TV-Sendungen?! Ich finde wirklich irgendwie, der Staat macht das euch zuliebe, dass er euch solche Asi-Sendungen bei RTL2 oder was so reinknallt –wobei RTL2, da läuft auch „Berlin, Tag und Nacht“, auch nicht grad das Beste, aber keine Ahnung – ich guck’s halt! Es gibt auch solche Sender, da geht es einfach darum, dass die Geld machen, aber es geht auch viel bloß darum, euch zu beeinflussen! Die Menschen, die solche Sendungen machen, die wollen doch gar nicht, dass ihr über alles Bescheid wisst, die machen das ganz geschickt: Es ist einfach so.

[E.:] Was hältst du von dem Satz „Das Leben ist ein Geschenk, das ein Leben lang verarbeitet werden muss.“?
[M. A.:] Ja, stimmt auch! Auch wieder so ein Satz, den ich jetzt glaube ich auch nicht so 100% sagen kann, wie ich ihn verstehen würde: Du musst dich immer wieder, immer weiter entwickeln, musst dich immer wieder mit dem Leben beschäftigen! Der Mensch ist nicht da und ist da und ist fertig! Wenn du den Legoturm aufbaust, steht der Legoturm. Ein Mensch wird niemals wie der Turm komplett stehen, du hast nie dein Ziel erreicht! Nie! Allein schon es geht immer weiter, und du musst immer weiter etwas dafür tun! Es gibt keinen perfekten Menschen, will ich auch noch einmal damit sagen! Du musst dich immer entwickeln und verarbeiten! […] Man muss immer an sich weitermachen, immer an sich schrauben, schrauben, schrauben, muss sich selber erziehen und für sich selber aufbauen, aber… mehr kann ich dir da leider auch nicht sagen!

Auszüge aus einem YouNow-Gespräch mit Fabian Lietz

Gespräch vom 7. März

 

[Egregantius:] Was macht dein Leben lebenswert?
Familie und Freunde: Ganz einfach!

[E.:] Führst du eher ein lustbetontes oder ein moralisches Leben?
Ein moralisches Leben, würde ich sagen.

[E.:] Kennst du ein kluges Zitat?
„Frage nicht, was andere für dich tun können, sondern frage, was du für andere machen kannst!“ … Ich überlege gerade, wie ging das andere nochmal? Irgendwie: „Die Angst existiert nur bei dem Unbekannten, wenn das Unbekannte zum Bekannten wird…“ Ah, scheibe! Ich kriege das nicht mehr auf die Reihe!

[E.:] Was ist dein Lieblingsbuch?
Muss ich mal kurz überlegen… Also, ich muss ganz ehrlich sagen, eigentlich […] wo ich noch viel gelesen habe, habe ich sowas wie „Knickerbockerbande“ extrem gefeiert… […] Das hat mich nämlich echt aufgesogen! Mangas lese ich aber auch, obwohl sie eigentlich keine richtigen Bücher sind!

[E.:] Was hat dich dazu bewogen, hier zu streamen?
Ganz ehrlich: Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch und ich rede einfach gerne! Und ich bin auch nicht massenscheu und so und dann dachte ich so: Ganz ehrlich, probierst du es einfach mal aus! Streamst du einfach mal, weil du schämst dich auch nicht für das, was du bist so aussehenstechnisch und persönlich bist.

[E.:] Ist der Mensch zur Freiheit verurteilt?
Ganz ehrlich: Was ist wirklich Freiheit?! Das sollte man sich erstmal fragen… Was man heutzutage so als Freiheit ansieht, ist eigentlich keine richtige Freiheit, meiner Meinung nach! Weil du bist ja quasi gezwungen und wirst auch dazu erzogen, dass du… du musst diesen Weg eingehen: Du gehst in die Schule und – sagen wir, studierst noch, machst noch dein Abi – aber du musst auf jeden Fall garantiert arbeiten gehen! Habe ich ja auch nix gegen, aber das ist eigentlich quasi keine richtige Freiheit! Das, was wir Menschen als Freiheit bezeichnen, ist einfach nur quasi unsere Pause, muss ich einfach mal so aussagen! Also das ist meine Meinung dazu!

[Aussage eines anderen Chatteilnehmers:] Bei unserem einen Lehrer darf man nichtmals lachen…
Ganz ehrlich: Ein Tag ohne Lachen ist auf jeden Fall ein verlorener Tag! Weil, das wichtigste ist, dass man immer ein gutes Gemüt hat!

[E.:] Was soll nach deinem Tod von dir in Erinnerung bleiben?
Das ist mal ne extrem gute Frage! Ganz ehrlich, was ich mir wünschen will, was die Leute dann auch in Erinnerung von mir haben: Mein fröhliches Gemüt! Das ist das glaube ich so, dass sich dann noch alle an mein fröhliches Gemüt erinnern!

[E.:] Hast du Angst vor dem Tod?
Ehm, ganz ehrlich: So zum jetzigen Zeitpunkt muss ich sagen: Nein! Aber ich denk‘ mal, wenn ich dann wirklich – sagen wir, ich liege dann todkrank im Krankenhaus – werde ich schon auf eine gewisse Art Angst verspüren… Vielleicht ist es auch weniger die Angst vorm Sterben, sondern eher so eine Befriedigung, dass mein Leid vorbei ist! Also wenn es dann irgendwann mal sein sollte, dass ich eine tödliche Krankheit habe, oder sowas… Aber ich hab‘ echt keine Angst vorm Tod zum jetzigen Zeitpunkt! Ich mein‘, ich lebe zwar eine moralische Art und Weise, aber ich lebe immer im Jetzt und Hier! So weißt du, wenn das jetzt – just this moment – ich habe auf einmal eine verengte Arterie und zack! – ich bin einfach weg‘, dann soll’s so sein!

[E.:] Was läuft in unserer Gesellschaft eigentlich falsch?
Wenn du schon mit so ner Fragestellung ankommst, da kann ich glaube ich stundenlang drüber reden! Aber das Schlimmste, was ich persönlich finde, was in unserer Gesellschaft mittlerweile falsch läuft, ist der verlorene Respekt! Ist einfach so. Also desto weiter man (im Chat erwähnt jemand Edathy) – Edathy zum Beispiel ist auch so ein Thema! – aber ich find‘ einfach, dass es… Respekt ist für mich im Leben ein Grundbaustein: Respekt sollte man immer jeder Person gegenüber zeigen! Und viele verlieren einfach den Respekt! Allein schon vor älteren Personen, was ich extrem traurig finde… Wenn man den Respekt vor älteren Personen verliert! […]

[E.:] Wie stellst du dir eine ideale Gesellschaft vor?
Was ist schon… Also, es gibt keine ideale Gesellschaft! Das gibt es nicht. Also, man kann philosophieren, wie man möchte, aber es wird nie eine perfekte Gesellschaft geben und es ist einfach mal… also: Wir sind Menschen. Und weil wir Menschen sind, kann einfach nie eine perfekte Gesellschaft existieren! Weil es gibt immer Personen, die werden sich gegenseitig hassen! Es wird immer Leute geben, die von der Persönlichkeit her schlecht sind, in dem Sinne, dass so Leute verletzten, Leute beklauen und so weiter und so fort… (jemand schreibt im Chat: Es wird immer Konflikte geben.) Genau, Craftgamer!

[E.:] Sollte die Gesellschaft noch liberaler werden, oder sind wir jetzt schon zu tolerant?
Ich überlege gerade… Ich kann dir da eigentlich – muss ich einfach mal sagen – wenig zu sagen. […] Also, wenn es so um politische Sachen geht, kann ich dir leider nicht behilflich sein.

[E.:] Kann es beruhigend sein, wenn man darum weiß, dass man sich theoretisch jederzeit selbst töten kann?
Äh, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht! Also, es gibt bestimmt Situationen, wo das eigentlich quasi die bessere Lösung wäre… aber, ich denk‘ mal eher weniger! Also, es gibt bestimmt Menschen, die das irgendwo immer im Hinterkopf haben so, aber für mich wär‘ das eh nie ne Option… Somit würde ich eher sagen: Nein!

[E.:] Glaubst du, dass die Todesstrafe gerechtfertigt sein kann?
Ganz ehrlich: Viele sagen immer so, boah, ich hätte den an den Pranger gebracht, den hätte ich direkt in den Kopf geschossen… aber ich sag‘ mal, das ist eigentlich nie gerechtfertigt! So auch wenn ein Mensch Leben genommen hat, wo… Meiner Meinung nach, man hat selber nicht das Recht, anderen das Leben zu nehmen, egal, was er getan hat! So ganz ehrlich: Sollen sie ihn [doch] lieber in irgendein Loch reinwerfen und da verrotten lassen, so quasi…

[E.:] Ist der Mensch vernunftbegabt?
Ich würd‘ eigentlich sagen: Ja! Eigentlich ja, aber viele stellen das eigentlich mehr oder weniger an die Seite…

[E.:] Was macht eine gute Freundschaft aus?
Vertrauen ist für mich auf jeden Fall oberste Priorität! Dass man zueinander steht, dass man sich auch in schlechten Zeiten beisteht und sich gegenseitig hilft: Das ist für mich eigentlich das Wichtigste! So, man muss sich vertrauen, man muss immer zueinander stehen, man muss sich gegenseitig helfen, so… wie man so gerne sagt: In den guten Zeiten gemeinsam lachen und in den schlechten Zeiten gemeinsam weinen! Das ist ja Vertrauen und Ehrlichkeit.

[E.:] Mangelt es der heutigen Jugend an guten Vorbildern?
Eigentlich nicht, muss ich sagen! Es mangelt nicht an guten Vorbildern, sondern es gibt einfach immer weniger Leute – also Jugendliche –, die sich die richtigen Leute als Vorbilder nehmen! Das ist meine Meinung. Es gibt genug Menschen, die vernünftig leben und gute Vorbilder sind, aber die Jugend sucht sich meistens einfach die falschen!

[E.:] Was sind für dich gute Vorbilder?
Beispielsweise Leute wie Muhammed Ali und natürlich Gandhi! Gandhi, super Vorbild! Einfach so viele Menschen… da kann man einfach keine Einzelnen wirklich raussuchen! Ah, ich überlege gerne für dich weiter! […] Es gibt auch genug Personen im nahegelegenen Umfeld, die man auch super als Vorbilder sehen kann! Beispielsweise mein Vater: Mein Vater ist ein Arbeitertier!

[Frage eines anderen Chatteilnehmers: Wenn du ein neues Gesetz aufstellen könntest, welches wäre das?]
Wenn ich ein neues Gesetz aufstellen könnte, wäre das auf jeden Fall: Vergewaltiger und Kinderschänder kommen alle in ein einziges Gefängnis und kommen da auf jeden Fall lange, lange Zeit nicht mehr raus! Und vor allem auch gar nicht auf Bewährung! Wie sagt man immer so gerne? Geh‘ in ein Gefängnis, du hast da alles: Du hast da Mörder, Schläger, Diebe. Aber keiner ist so schlimm wie ein Vergewaltiger! Bist du ein Vergewaltiger – vor allem noch von einem kleinen Kind! –, dann kommen die Mörder und Schläger zu dir rein und machen dir das Leben zur Hölle!

[E.:] Fehlt uns mittlerweile die Fähigkeit, uns auf andere einzulassen?
Ich würd‘ sagen: Nein, aber ich finde, die Leute werden immer – wie soll ich das am besten aussagen? – würd ich mal so aussagen: Wir könnten uns gut auf andere Leute einlassen, aber wir rechnen immer mit dem Schlimmsten bei anderen Personen, ist einfach so! Es passt einfach dieser Spruch: Halte deine Freunde nah und deine Feinde noch näher!

[E.:] Es fehlt also an Vertrauen?
Das würde ich eher sagen! Ich würd‘ sagen: Ja, es fehlt eher an Vertrauen!

YouNow-Gespräch mit C. C., einem 20jährigen aus Bremen

Gespräch vom 6. März 2015

[Egregantius:] Was macht das Leben lebenswert?
[C. C.:] Das ist eine gute Frage! Das ist sogar eine sehr, sehr gute Frage! Was macht das Leben lebenswert? Leute, die Frage auch an euch weitergeleitet auf jeden Fall: Was macht für euch das Leben lebenswert? Also ich denke, so ein Leben wird immer vom Inhalt bestimmt, das […] kann ja mit Umständen und allem möglichen zusammenhängen… aber ich denke, einfach dieses Geschenk, das Leben leben zu können, ist auf jeden Fall schon mal der erste Punkt, dass man es ohne Einschränkungen – also ich hab‘ ja keine Einschränkungen – in dem Sinne leben kann, macht auf jeden Fall auch das Ganze lebenswert für mich persönlich; und das Glück, das man hat! Oder dieses Glück, das einem jeden Tag widerfährt, diese Kleinigkeiten im Leben sind für mich persönlich immer sehr bestimmend, finde ich und das… oh Mann, ich kann diese Frage gar nicht innerhalb von 2, 3 Sätzen ausdrücken, da bräuchte ich auch ein bisschen länger für, aber ich schneid‘ das jetzt hier mal so ein bisschen an… […] Das ist eine sehr gute Frage und ich glaub‘ auch die beste, die ich bisher bei YouNow gelesen habe!

[E.:] Ist der Mensch zur Freiheit verurteilt?
[C. C.:] […] Ich stell‘ mal eine Gegenfrage, auch wenn das eigentlich unhöflich ist, und zwar: Was bedeutet für dich Freiheit? Also in welchem Maße redest du von Freiheit?

[E.:] Das ist eben die Frage, was Freiheit ist: Kann man z. B. frei sein, wenn man mit einer Behinderung geboren wird?
[C. C.:] Ja, klar kann man frei sein, wenn man mit einer Behinderung geboren wird, weil alleine dass du mit dieser Behinderung geboren bist, heißt nämlich nicht, dass du im Laufe deines Lebens die Erfahrung machen musst, wie es ist, eingeschränkt zu sein, das heißt, du entwickelst sozusagen deine eigene Freiheit: Verstehst du, was ich meine? Und in dem Sinne, na klar kann man frei sein, wenn man eine Behinderung hat, wenn man mit ihr geboren wird! Wenn du allerdings, sagen wir einen Unfall hast, sagen wir, du bist – keine Ahnung – 14 Jahre alt, hast einen Unfall, wenn du mit deinen Eltern in Urlaub fährst und bist danach an den Rollstuhl gefesselt, dann wird dir sozusagen diese Freiheit entrissen, weil du vorher ganz andere Bedürfnisse stillen konntest: Wenn du laufen wolltest, bist du gelaufen! Ne, in dem Sinne einfach, um das mal eben metaphorisch ein bisschen vorzubringen? Aber so wie du die Frage stellst: Natürlich kann man frei sein, wenn man mit einer Behinderung geboren wird!

[E.:] Aber kein Mensch, der geboren wird, wird gefragt, ob er leben will und zur Freiheit gezwungen.
[C. C.:] Ich denke nicht, dass jemand, der geboren wird, sagen würde, dass er nicht leben möchte, zumal er gar nicht darüber entscheiden kann. Und ich kann – vielleicht fehlt mir in dem Sinne auch einfach so ein Stückweit die Empathie, sagen zu können? –: Okay, ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht vorstellen, dass ich überhaupt noch leben möchte? So vielleicht ist das einfach ein Mangel meiner Kompetenzen, aber ich denke nicht, dass es solch eine Situation geben könnte!

[Frage eines anderen Chatteilnehmers:] Was macht dich depressiv?
[C. C.:] Das ist eine gute Frage! Was macht mich depressiv? Ich glaube, Einsamkeit… also bei mir ist das so, ich bin jemand: Ich bin gerne alleine, hab‘ auch gerne Zeit für mich, aber wenn ich merke, dass ich einsam bin, also nicht in Form von: Es gibt ja einmal Alleine-sein und einmal Einsam-sein. So einsam in Form von Es-ist-niemand-da und es ist niemand da, an den du dich wenden kannst, oder der sich an dich wendet, also einfach dieses Einsam-sein, das macht einen schon so ein bisschen… ja nicht depressiv, depressiv oder Depression ist ja auch eine Krankheit… Und was mich auch depressiv macht, ist, zu scheitern im Leben, das ist auf jeden Fall auch kacke, davor habe ich Angst!

[E.:] Glaubst du, dass das, was du hier tust, einen Mehrwert für dich hat?
[C. C.:] Ist auch eine gute… Du stellst wirklich gute Fragen, das gefällt mir auf jeden Fall! Und denke ich, dass das einen Mehrwert für mich hat? Also in dem Bezug darauf, dass ich eine höhere Reichweite bei Youtube oder mit meinen Youtube-Videos erreichen kann, ja: Definitiv hat es einen Mehrwert für mich! Was ich auf jeden Fall aus der Erfahrung heraus bestätigen kann und wenn wir da jetzt in den… wobei, es geht auch völlig in diesen Sozialbereich rein, also du musst dir das so vorstellen: Die Leute, die in meinen Streams sind, die wenden sich auch über mein Facebookprofil – oder wie auch immer –, über andere soziale Medienplattformen wenden die sich an mich, und schreiben mit mir, oder wollen mit mir schreiben. So. Einige, die versuchen dann vielleicht einen Rat zu bekommen, meine Zuschauerschaft die sind alle ein bisschen jünger als ich – also ich bin jetzt selber 20 Jahre alt, mein Zuschauerkreis liegt irgendwo zwischen, sagen wir 13 und – gut, es gibt natürlich auch ältere! –, aber der Schnitt liegt halt eben zwischen 13 und 17 sag‘ ich mal und wenn die Probleme haben, dann wenden die sich an mich, weil ich einfach eine ältere Person bin, weil ich für die vielleicht so eine Art Bezugsperson bin, was ich selber auch gut finde, und von daher hat’s für die genauso einen Mehrwert wie für mich, weil das Ganze so ein Geben und Nehmen ist, also ich geb‘ Ratschläge über Sachen, die ich selber vielleicht erlebt‘ hab und so weiter und so fort, also auf der sozialen Ebene hat es auf jeden Fall einen Mehrwert! Und von der Reichweite her, vom Bekanntheitsgrad her auch! […] Und ich bin vernünftig dabei, ja klar, auch wenn ich […], das muss ich auch dazu sagen, das muss ich nach den ersten Followern bei YouNow reflektiv feststellen: Ich hatte da geraucht im Stream, und das war mir im Nachhinein superunangenehm, dass ich da geraucht hatte!

[E.:] Mangelt es der Jugend an guten Vorbildern?
[C. C.:] Definitiv, ja! Ich bin fest der Überzeugung, dass es der – oder dass es meiner Jugend, es ist ja auch nach wie vor meine Jugend! – an guten Vorbildern mangelt! Was aber auch größtenteils daran liegt, ist, dass – ja, wie soll ich das sagen? … Also dadurch, dass die Welt so komplett miteinander vernetzt ist, sieht man halt immer wieder neue Gesichter: Ich glaub‘ tagtäglich bekommt man halt neue Gesichter zu Gesicht… und sich da irgendwo ein Vorbild heraus zu angeln, wenn man einfach so diese Möglichkeit hat, auszuwählen zwischen einer Millionen – keine Ahnung wie vielen Gesichtern? –, ist es einfach sehr, sehr schwierig… […]
Wenn ich streame, dann muss ich mit vollem Herz dabei sein und wenn nicht, dann nicht!

[E.:] Was läuft in unserer Gesellschaft eigentlich falsch?
[C. C.:] Ehm, okay, das kann man jetzt einfach aus der sozialen Ebene heraus sehen, oder aus der politischen Ebene… Du möchtest wahrscheinlich aus philosophischen Hintergründen auf die soziale Ebene heraus und zwar… Gut, was läuft in unserer Gesellschaft eigentlich falsch? Da muss ich gut drüber nachdenken, weil ich da auch nichts Falsches sagen möchte… Ich denke, dass speziell jetzt auf unsere Gesellschaft in Deutschland betrachtet das Problem einfach ist, dass unsere Gesellschaft erstmal viel zu oberflächlich ist! Das ist auf jeden Fall der erste Punkt: Man bekommt es immer mehr mit, dass gerade wir das Problem haben, dass Leute ihrem Neid ergeben sind, also das heißt, wenn du irgendwas machst, dann wirst du zunächst einmal verurteilt! Ehm, also zumindest die Oberflächlichkeit ist ein großes Problem in der Gesellschaft. Das zweite ist, dass viele […] Ich gehe jetzt erstmal nicht weiter auf die Frage ein, aber auf jeden Fall: Wenn du dich – ich bin immer kurz davor, Sie zu siezen – weil einfach das, das ist einfach dieser Respekt, der da in mir aufkommt, weil eben das sind so gute Fragen, wirklich… Und ich freue mich wirklich darüber, dass jemand so den Weg in meinen Stream gefunden hat, also wirklich: Großes Dankeschön dafür!

[E.:] Beutet sich der moderne Mensch selbst aus?
[C. C.:] Natürlich, klar! Ich meine, wir zerstören uns doch auch selber! Allein die Entwicklung der Atomwaffe damals, ist doch genau dasselbe… Wir beuten uns nicht nur selber aus, wir rotten uns letzten Endes auch selber aus! So behindert das auch eigentlich klingen mag, aber das ist auf jeden Fall meine Meinung dazu!

[E.:] Wie stellst du dir eine ideale Gesellschaft vor?
[C. C.:] Ich glaube, dass es keine ideale Gesellschaft gibt! Einfach – also gut – wenn wir jetzt von einer idealen Gesellschaft reden, dann ist es ja erstmal nur in dem Punkt, wie mein Gesichtspunkt oder meine Meinung dazu ist: Und ich glaube, dass eine ideale oder eine perfekte Gesellschaft gar nicht existieren kann, weil – ich mein‘ unser Politiksystem lebt ja auch aus Regierung und Koalitionen und allem Drum und Dran –, so wie das zusammengesetzt ist, ist das schon gut! Auch den Gedanken der Demokratie finde ich persönlich gut, und dass es einfach zwischen diesen Reihen immer auch Freigeister gibt, das macht das Ganze natürlich auch wieder umso interessanter und besser! Und ja, also ich denke, die ideale Gesellschaft gibt es einfach nicht und die sollte es auch nicht geben meiner Meinung nach!

[E.:] Sollte die Gesellschaft noch liberaler werden, oder sind wir jetzt schon zu tolerant?
[C. C.:] Auch wieder eine gute Frage! Sollte unsere Gesellschaft liberaler werden? Oder sind wir schon tolerant?… Also, ich denke in gewissen Dingen sind wir auf jeden Fall zu tolerant! Ehm, definitiv sind wir da zu tolerant, ja! Also liberaler würde ich sagen, sollten wir nicht werden, weil ich denke, eine zu lockere Hand gerade in der Regierungsführung sorgt auf jeden Fall dafür, dass die Dinge auch leichter mal eskalieren… Also zu tolerant sollten wir auf jeden Fall nicht werden und dementsprechend auch nicht zu liberal!

[E.:] Ist die Welt zu komplex geworden?
[C. C.:] Ehm, nee! Würde ich nicht sagen… Ich würde nicht sagen, dass die Welt zu komplex ist, also zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht: Aber sie wird von vielen auf jeden Fall so verstanden, als wäre sie zu komplex! Andererseits muss man auch sagen: Wäre sie nicht komplex, dann würden die Probleme, die wir zur Zeit haben, auch einfach nicht herrschen! Dementsprechend kann man daraus auch ableiten – oder leite ich daraus ab –, dass sie für manche Leute auf jeden Fall durchaus zu komplex ist! Aber ich denke, wenn man sich mit Hintergründen beschäftigt und hin und wieder – was auch sehr vernachlässigt wird! – von den Leuten, die ich kenne oder von der Jugend –, Nachrichten liest, dann versteht man die Welt auch einigermaßen… wobei man da auch ganz klar aufpassen muss – das ist ein wichtiges Anliegen von mir! – und zwar sind einfach so diese Medien meiner Meinung nach ausschlaggebend dafür, dass die Welt manchmal zu komplex dargestellt wird, weil einfach vieles verdreht wird und nicht immer die ganze Wahrheit gesagt wird in den Nachrichten und so weiter… (ein Chatteilnehmer schreibt: Sorry, dass ich das jetzt so sage, aber mich langweilen die Fragen!) Ja, Vanessa, ist kein Thema, ich will euch auch nicht langweilen, aber ich versuch’s auf jeden Fall bald unter einen Hut zu bekommen, nur ich find‘ die Fragen super interessant! Ich rede gerne über sowas, und in dem Sinne… Aber langweilen wollte ich euch nicht damit!

[E.:] Hast du für dich einen Grund zu leben, oder suchst du nur Gründe, es zu leben?
[C. C.:] Nein, natürlich hab‘ ich nen Grund zu leben! Ich glaube, diese Gründe hat jeder und die sind auch denk ich mal individuell unterschiedlich, also… Man braucht auch…, also meiner Meinung nach braucht man auf jeden [Fall] einen Grund zum leben. Ansonsten ist halt immer so diese ewige Frage…, ja, die Frage nach dem Nichts? So: Was erfüllt dich, wenn du keinen Grund hast, zu leben? […] Wobei… ich muss dazu auch sagen, dass – also Gründe würde ich jetzt in Form von Absichten etwas zusammenfassen. […]

[E.:] Ist der Livestream für dich ein Tor zur Welt, oder bist du mit dem Livestream in der Welt?
[C. C..] Es ist ein Tor zur Welt, weil du die Möglichkeit hast, durch den Livestream zu den Leuten zu sprechen. So wenn ich jetzt den Livestream mache, dann spreche ich zu den Leuten und kann ihnen halt dementsprechend meine Botschaft übermitteln in dem Sinne jetzt, die Antworten auf die Fragen, oder bei meinen Youtube-Videos, wenn ich irgendwas mache und die einen bestimmten Inhalt haben und ich eine bestimmte Aussagekraft damit ausdrücken möchte: Von daher ist es auf jeden Fall eher ein Tor zur Welt!

[E.:] Der Austausch mit anderen ist dir also wichtig?
[C. C.:] Der Austausch ist auf jeden Fall wichtig, klar: Ohne Austausch würde es nur noch mehr Missverständnisse geben!

[E.:] Wo siehst du dich in 10 Jahren?
[C. C.:] Das ist eine gute Frage! Das ist auch so diese typische Vorstellungsgesprächsfrage: Ich denke, dass der Weg erstmal das Ziel sein sollte, weil ich einfach in einer Phase stecke, wo ich noch nicht genau sagen kann, was in 10 Jahren sein wird, und zwar fange ich eine Ausbildung an, hab‘ letztes Jahr mein Abi hinter mich gebracht und man muss halt immer meiner Meinung nach kleine Schritte gehen, aber wenn man wirklich völlig aus dem Raster rausfällt und sich Gedanken macht: Wo will ich in 10 Jahren sein?… Ich denke, in 10 Jahren möchte ich glücklich sein! Das ist das Hauptziel, glücklich sein mit dem, was ich bis dahin gemacht hab‘ und glücklich in der Situation, was ich zu dem Zeitpunkt machen werde… Natürlich könnte ich jetzt auch sagen, ich wünsche mir, dass ich in 10 Jahren eine Familie habe, ein Kind, einen guten Job und so weiter, aber das sind so diese Sachen… das sind Wünsche! So. Das können aber keine Ziele sein! Und deswegen sage ich auch bewusst: Der Weg ist das Ziel! Also ja, um sich dann in 10 Jahren irgendwo rechtfertigen zu können!
[…] Immer noch Danke für die Fragen, weil das freut mich, dass solche Leute hier bei YouNow auch mal kommen und dass man über sowas reden kann, was ich auch persönlich sehr wichtig finde! Weil es wird heutzutage viel zu wenig über das Leben nachgedacht, oder über das Leben gesprochen!

[E.:] Was soll nach deinem Tod von dir in Erinnerung bleiben?
[C. C.:] Meine Glückseligkeit! Also, ich will irgendwann von der Welt gehen mit dem Gewissen – also wenn es jetzt natürlicher Tod sein sollte natürlich, weil auf den kann man sich vorbereiten –, auf den unverhofften Tod, also durch einen Unfall, oder wie auch immer, darauf kann man sich nämlich nicht vorbereiten! Jedenfalls wenn es ein natürlicher Tod sein sollte, dann sollte auf jeden Fall von mir in Erinnerung bleiben, dass… Ich möchte als eine Art Vorbild natürlich dienen: Wenn ich eine Familie hab, dann sollen die mich auf jeden Fall als Vorbild haben! So. Die sollen das, was ich geschafft hab‘ – und ich möchte Großes schaffen! – ich glaub‘ das ist im Sinne jedes jungen, hungrigen Mannes… dass man – ja, wie soll ich sagen? – ja, dass sie zumindest das anstreben, was ich hatte, also diesen Ehrgeiz entwickeln und sagen: Okay, weiß ich nicht… Ah, das ist eine schwierige Frage! Aber ich hab‘ auch wirklich große Angst vorm Tod, muss ich mal dazu sagen, also ich hab‘ glaub ich vor nichts so viel Angst, wie vorm Tod… Ehm, weil’s einfach auch eine Ungewissheit ist, aber ja… Jedenfalls meine Glückseligkeit und mein Ehrgeiz sollen in Erinnerung bleiben! […]
Also, sagen wir’s mal so: Ich möchte nicht, dass – wenn ich eines Tages nicht mehr sein sollte – dass über mich gesprochen wird, als wär‘ es besser, dass ich gestorben bin…

Und der Heiko sagt: „Wieso Angst vor Tod, das ist das Normalste im Leben?“

Ehm, sagen wir’s so: Ja, das ist das Normalste im Leben, man wird auch des Öfteren damit konfrontiert: Völlig normal, seh‘ ich auch so! Aber es ist halt eben die Ungewissheit: Was kommt nach dem Tod? Also dieser Weg zum Tod hin, wenn man denn wirklich – wie gesagt – auf natürlichem Weg stirbt, und sich einigermaßen darauf vorbereiten kann, wobei es auch blöd klingt: Man kann sich auf den Tod nicht vorbereiten! Aber es ist einfach diese Ungewissheit: Was kommt nach dem Tod, was passiert dann? Das ist das, was mir Angst macht, weil ich einfach auch jemand bin – was auch mit den persönlichen Eigenschaften zusammenhängt –, ich mag diese Ungewissheit einfach überhaupt nicht: Und das ist auch in anderen Lebenssituationen so! Ich mein‘, jetzt existier ich, jetzt habe ich alle Möglichkeiten, ich bin jung, mir stehen alle Türen offen, ich kann machen, was ich möchte sozusagen… Und nach dem Tod ist es eben nicht so, aber was kommt dann? Das weiß keiner von uns und auf diese Frage gibt es auch keine Antwort!

[E.:] Zumindest das Totsein selbst ist nichts Schlimmes…
[C. C.:] Kann ich nicht beurteilen und du könntest es theoretisch auch nicht beurteilen, weil du diese Erfahrung nicht gemacht hast! Das ist eine Erfahrung, die du dir vorstellst.

[E.:] Der Sterbeprozess kann beunruhigend sein.
[C. C.:] Das glaube ich durchaus, das glaube ich… doch, das kann ich mir durchaus vorstellen!

[E.:] Ist Selbsttötung unmoralisch, oder kann sie gerechtfertigt sein?
[C. C.:] Ehm, dazu hab‘ ich mal einen recht guten Artikel gelesen und zwar war das die Sterbehilfe – ich glaub‘ das war in Österreich – weil das war ein Deutscher, der in Österreich die Sterbehilfe in Anspruch nehmen wollte… Oder Sterbehilfe, war das in Österreich?! Ist das da erlaubt?! Ja, ne? Oder reden wir jetzt in Form von Selbsttötung über Suizid, oder über Sterbehilfe? Wobei, Selbsttötung, nee das ist Quatsch, das ist sowieso schon Widerspruch in sich selbst… Wir reden über Suizid, richtig?

[E.:] Ja.
[C. C.:] Ich denke, da wären wir… Suizid, ja genau. Bin ich ja auch grad schon von selber ganz gut drauf gekommen… Ehm, okay Suizid: Wir haben ja vorhin über die Freiheit gesprochen, das war ja so ziemlich der Beginn von unserem Gespräch… und ich denke: Natürlich ist es jedem Menschen frei überlassen, darüber zu entscheiden, ob er leben möchte, oder ob er nicht leben möchte. Allerdings muss man halt… auch so ein bisschen in Rücksichtsnahme darüber nachdenken, ob man sich für einen Prozess der Selbsttötung entscheidet, und zwar ist es ja doch so, dass zu meinem jetzigen Zeitpunkt… […] (Such‘ dir en Hobby, Alter! schreibt jemand im Chat) Ja, danke, JanWechsel, aber ich beantworte nur Fragen! Äh, ich hab‘ auf jeden Fall ein Hobby! Du auch, wie ich sehen kann, aber du bist trotzdem falsch auf meinem Broadcast, wenn du nach Hobbys suchst… Also, Suizid: Ehm. Ah, die Frage ist sehr komplex, ich möchte da auch gar nicht so eine große Antwort jetzt geben können! Da schreiben wir am besten nochmal drüber in einer Mail! Aber, ich denke auf jeden Fall: Klar, Selbsttötung kann gerechtfertigt sein, auf jeden Fall! Wenn wir schon vorhin über Freiheit redeten, ich habe gesagt, dass die Freiheit eben existiert und dass man da auch reingeboren wird. Dann hat man da auch auf jeden Fall die Freiheit, zu sagen, okay, ich begehe einen Selbstmord oder halt eben den Suizid! So. […] Wobei, es kommt auch immer ganz auf die Verhältnisse an, in was für Verhältnissen die Person lebt, die sich das Leben nimmt…

[E.:] Ja, das sind ernste Themen. Nicht jeder will darüber nachdenken.
[C. C.:] Ist doch so, sehe ich auch genauso!

[Ein anderer Chatteilnehmer schreibt:] Jeder sollte selbst entscheiden, ob er leben will, oder nicht. Wieso entscheiden Länder über ein Leben, das ihnen nicht gehört?
[C. C.:] Auch eine sehr gute Frage! Sehr, sehr gute Frage, Heiko! Danke, dass du diese Frage stellst! Ich denke, das hängt alles auch ein Stückweit mit der Ignoranz zusammen, weil ich meine, wenn man sich einmal Gedanken über den Begriff oder über die Begrifflichkeit und den Inhalt „Krieg“ macht, also: „Was ist Krieg eigentlich?“ Krieg ist eine politische Waffe, ganz einfach! Und wenn wir darüber reden, oder in der Form reden, wie du es tust, „Warum entscheiden Länder darüber?“, über Leben und Tod sag‘ ich mal, dann ist das Ignoranz dem Volk gegenüber, die die Regierung hat! […]
Also Sterbehilfe gibt es in Deutschland ja nicht, was ich eigentlich für schwachsinnig halte, weil auch das eine Sache ist, die durchaus – ja, ich will nicht sagen sinnvoll ist? –, aber schon erleichternd sein kann für einige Personen! […]
Ich find’s übrigens echt gut: Ich sehe grad, wie meine Zuschauerzahl runtergeht auf 6 Leute, aber ich muss in dem Sinne auch mal sagen, dass mir das zu diesem Zeitpunkt grade echt egal ist, weil ich hier grad echt gut unterhalten bin und es Spaß macht, auf diese Konversation einzugehen! […] Das war mit Abstand echt einer der besten Streams, die ich hatte! […]

[Frage eines anderen Chatteilnehmers:] Taugt dir dein Leben?
[C. C.:] Mein Leben taugt mir auf jeden Fall, ja! Und ich bin auch sehr glücklich zur Zeit und bin sehr zufrieden mit dem, was ich mache, weil das, was ich mache, auf jeden Fall Früchte … trägt, wie ich immer wieder merken kann und es doch auch irgendwie die kleinen Dinge sind, die mich freuen!