Egregantius

Monat: Dezember, 2015

Perhorreszierende Perzeptionen (III)

[1] Wenn man sich etwas zu Gemüte führt, sollte es auch mal ungemütlich werden dürfen.

[2] „Sozial ist, was Muße schafft.“ (Pereant qui ante nos nostra dixerunt.)

[3] Wer es sich in einer Philosophie bequem macht, wird sie verfehlen.

[4] Es steht zu vermuten, dass manche nur aus bequemlicher Unwissenheit unbequeme Wahrheiten vermuten wollen, um aus eitler Schwatzsucht unmaßgebliche Mutmaßungen anstellen zu können.

[5] Wer das eigenmächtige Denken wagt, wird nicht unverschont bleiben.

[6] Die Sorge des Philosophen ist mit, während und nach Erledigung seiner Besorgungen da.

[7] Ein kultivierter Mensch braucht andere zu seiner Unterhaltung nicht, weil er durch sich selbst zum Ereignis seines Lebens wird und damit bereits ein spannendes und spannungsreiches Leben hat.

[8] Wie kommt man eigentlich dazu, Mensch zu sein? Warum ist man gerade Mensch geworden und konnte im Hier und Jetzt nichts anderes werden?

[9] Wer versteht schon sein Verstehen? Nur die Unverständigen haben ihr Selbstverständnis.

[10] Wo alles längst vertan wurde, gibt es kein Vertun mehr.

Perhorreszierende Perzeptionen (II)

[1] Philosophen, seht euch vor!

[2] Die einen erwarten Dinge, die andere umstandslos zu gewärtigen haben.

[3] Ich fürchte, dass wir unaufgespürt dahinschwinden.

[4] Philosophen spüren genau den Dingen nach, die andere nicht mehr wahrhaben wollen.

[5] Das Unmögliche war und bleibt nie vollkommen unmöglich.

[6] Von Tag zu Tag verwirklicht sich Unwirkliches.

[7] Es existiert kein Satz, mit dem ein für alle Mal genug ausgesagt worden ist.

[8] Was zu denken ist, befindet sich unablässig im Aufbruch und wird niemals ausgedacht vorliegen können.

[9] Philosophen wollen einmal sehen, was keines Blickes mehr gewürdigt wird.

[10] Was fällt dir eigentlich ein?! Darauf darfst du gespannt sein.