Über die Mitteilung

Täglich teilen wir uns mit den Mitteln der Sprache mit. Täglich spalten wir Teile unserer eigenen Persönlichkeit ab, um sie anderen wieder eingeben zu können. Dies kann plaudernd und unverbindlich geschehen, oder eher zielstrebig auf philosophisch-diskursivem Weg, um mit gutem Willen zwar vermittelnd, aber doch irgendwie unvermittelt Erkenntnisgewinne auf beiden Seiten zu erzielen. Leider gibt es auch eine dritte Möglichkeit der Mitteilung, hierbei handelt es sich oft um mehr oder weniger monologische Sprechakte, die anderen mit aller Gewalt einverleibt werden wollen und sollen. Das Gesprochene soll also in Fleisch und Blut übergehen und der Anlass zu konkreten Aktionen sein, die vom Sprechenden gewollt sind. Nicht immer steht uns hierbei dieser Sprechende realiter gegenüber, in den meisten Fällen ist es sogar so, dass sich der Sprechende gar nicht zeigen will und eher im Hintergrund agierend seine Fäden zieht. Diese Form der beeinflussenden Manipulationsmöglichkeiten finden wir vor allem in der Werbeindustrie, oder auch in modernen Propagandavideos wie Kony 2012. Das allein dürfte die Wenigsten überraschen und höchstens ein Schulterzucken bewirken, aber wenn davon die Rede ist, dass moderne Massenmedien zu Manipulationszwecken missbraucht werden, wird Man schnell hellhörig und jeder kennt heutzutage mindestens einen großen Skandal, den er zum Anlass nimmt, auf die modernen Massenmedien zu schimpfen und in allem eine große Weltverschwörung zu wittern, wenngleich es in den meisten Fällen dann doch eher die Verschwörungstheoretiker sind, die sich mehr oder weniger verschwören, um eine vermeintliche „Wahrheit“ ans Licht zu bringen. Jedenfalls ist oft davon die Rede, dass wir mehr oder weniger unbewusst manipuliert werden sollen, was in den meisten Fällen ziemlich überzogen ist, aber ich muss zugestehen, dass ein gewisses Maß an intelligibler, also aufmerkender Wachsamkeit in diesen Dingen sicher angebracht ist und wir immer wieder hinterfragen sollten, was Man uns eigentlich mitteilen will.