Wider die Informationsflut
Wer will, kann sich heute in sozialen Netzwerken systematisch mit allen möglichen Informationshäppchen zuschütten lassen, die ihn im Grunde nichts angehen, vielleicht aber seinen hohnlachenden Spott provozieren, oder zumindest sein ehrliches Interesse wecken. Dabei kommt das Problem auf, dass Unvoreingenommene aus den unterschiedlichsten ideologischen Gründen einseitig angegangen werden können und – begünstigt durch Algorithmen – fortan auch nur Einseitiges aus ihrem ideologischen Lager zur Kenntnis nehmen und damit unterfüttert werden. So wird im schlimmsten Fall bei einigen nach Jahren der einseitigen Konditionierung und Fokussierung durch ihre filter bubble wohl mit dem vollständigen Verlust der eigenständigen Urteilskraft zu rechnen sein, wodurch diese eigenschaftslosen Kopien durch ihre alternativlosen Lebensumstände endlich in einer Weise geformt werden könnten, dass sie sich so verhalten, wie es ihr Lager von ihnen immer schon gewünscht und erwartet hat: Agitatorisch-konsumistisch.