Perhorreszierende Perzeptionen (XV)
[1] So mancher ist auch nur seines Schmiedes Versatzstück.
[2] Wenn ein Wissenschaftler auf der Stelle tritt, gibt es Schweißfußnoten.
[3] Der Mensch neigt dazu, die Welt in Unordnung zu bringen, damit er sich einmal mehr dazu aufraffen kann, eine gewisse Ordnung wiederherzustellen.
[4] Wir bemühen uns ständig darum, uns zu versinnbildlichen, weil wir uns nicht eingestehen wollen, dass die Sinnlosigkeit unser Schicksal ist. Der Mensch kann sich gerade einmal abbilden lassen. Das ist so ziemlich das einzige, wozu er befähigt ist.
[5] Ich tue etwas, wovon ich überzeugt bin. Ich tue also idealerweise nichts.
[6] Was früher vielleicht gelesen wurde, wird heute unter Umständen noch aufgelesen und kurz überflogen, um so schnell wie möglich vergessen oder in irgendeiner Weise weiterverbreitet zu werden.
[7] Kapitales Unvermögen muss nicht beschafft werden, weil es ständig im Angebot ist.
[8] Wo kommen wir denn hin, wenn wir nirgendwo mehr ankommen müssen?
[9] Nur ein leidgetränkter Schriftsteller vermag unseren Durst zu stillen.
[10] Wer kann mir eine Garantie darauf geben, dass das Weltall nicht schon morgen in sich zusammenfällt?