Egregantius

Tag: Wille

Perhorreszierende Perzeptionen (XII)

[1] Wie gewollt ist eigentlich unser Wollen?

[2] Man kann sein Kapital auch in ein großes Unvermögen verwandeln.

[3] Sobald ein Philosoph sein Denken lieben lernt, verlernt er es vollständig.

[4] Gehören unsere Träume uns, oder gehören wir unseren Träumen?

[5] Wer im Einklang mit sich ist, kann nicht so berauschend klingen.

[6] Es gibt kein wahres Lesen ohne Genesegenuss.

[7] Die Selbstgespräche von Taubstummen sind vermutlich am ergiebigsten.

[8] Wenn das Universum deterministisch ist, dann hat es alles für Nichts gegeben.

[9] Das Schicksal der meisten: So fertig mit der Welt zu leben, als hätten sie sich ausgelebt.

[10] Festzuhalten bleibt, dass festgehaltene Sätze fast immer unhaltbar werden.

Perhorreszierende Perzeptionen (X)

[1] So mancher ist sich selbst auch nur der Nächstbeste.

[2] Sein Selbst darzulegen ist etwas grundsätzlich anderes, als sich selbst darzustellen.

[3] Das verzweifelte Buhlen um Aufmerksamkeit war immer schon ein Kennzeichen der Vulgarität.

[4] Philosophen sind naturgemäß verlegen. Wer kommt ihnen auch schon freudestrahlend entgegen?

[5] Wir haben zunächst einzusehen, was andere für uns vorgesehen haben.

[6] Mit Büchern wird gehandelt, aber um Leser muss gefeilscht werden.

[7] Einem Menschen, der für etwas einsteht, kann man nicht viel zu verstehen geben. Denn sein Verstehen versteht sich von selbst.

[8] Wo ein Wille ist, ist auch eine bewusste Wahl der Qual.

[9] Man wird das Opfer seiner Tugend werden, wenn andere sie in jeder Situation prinzipiell voraussetzen müssen.

[10] Weil am Ende alles überflüssig war, konnte nichts und niemand mehr aufrechterhalten werden.

Perhorreszierende Perzeptionen (IV)

[1] Das Gute wird immer erwartet, darum wird es manchmal sogar getan.

[2] Unter Umständen bereitet unsere Umstandslosigkeit die größten Umstände.

[3] Verwertung der Werte: So weit sind wir tatsächlich gekommen.

[4] Beim besten Willen stellt sich immer auch die Frage nach dem Worumwillen.

[5] Wir üben uns in falscher Bescheidenheit. Darum wird das trostlose Sittengemälde unserer Zeit eines Tages auch nur ein mühelos erzeugtes Selfie von uns sein.

[6] Der Deutsche applaudiert kaum jemals, weil er aus Spaß an der Freude applaudieren will, sondern weil er zu applaudieren hat.

[7] Was alle längst verstanden haben wollen, soll einer mal verstehen!

[8] Diskurse werden geführt, damit die Kultur eines Landes einmal mehr bedenkenlos herabgewürdigt werden kann.

[9] In voller Blüte stehen diejenigen, die genau wissen, was ihnen blüht.

[10] Die Wahrheit hat keinen Wert. Ob sie sich durchsetzt oder nicht, spielt indes keine Rolle.

Perhorreszierende Perzeptionen (I)

[1] Was sich überhaupt sagen lässt, ist nur schwer zu sagen.

[2] Die einen leben ihr Leben, andere führen ein Geistesleben.

[3] Wo kein Wille ist, gibt es nur ein auswegloses Ausharren.

[4] Zuerst kommt das Einsehen von Einsichten. Danach erst wird Einblick gewährt.

[5] Manche geben vor, das Ganze im Blick zu haben. Andere denken sich dazu ihren Teil.

[6] Die evolutionäre Entwicklung hat uns schließlich zu formvollendeten Konsumenten gemacht.

[7] Wer glaubt, was er denkt, glaubt auch nur, dass er denkt.

[8] Neoliberalismus: Alle verbrauchen sich, bis sie restlos aufgebraucht sind und entsorgt werden müssen.

[9] Wer konkrete Probleme hat, wird immer wieder gerne zum eigentlichen Problem erklärt.

[10] Was früher noch perzipiert wurde, wird heute massenweise konsumiert.